Erster Weltkrieg In Arthur Schnitzlers berühmter Novelle aus dem Jahre 1900 bedauert der zum Selbstmord entschlossener Lieutnant Gustl, keinen Krieg mitgemacht zu haben: Briefe schreiben? Wozu denn? An wen denn?... Abschied nehmen? – Ja, zum Teufel hinein, das ist doch deutlich genug, wenn man sich totschießt! – Dann merken's die andern schon, daß man Abschied genommen hat... Wenn die Leut' wüßten, wie egal mir die ganze Geschichte ist, möchten sie mich gar nicht bedauern – ist eh' nicht schad' um mich... Und was hab' ich denn vom ganzen Leben gehabt? – Etwas hätt' ich gern noch mitgemacht: einen Krieg – aber da hätt' ich lang' warten können... Und alles übrige kenn' ich... Ob so ein Mensch Steffi oder Kunigunde heißt, bleibt sich gleich. – – Und die schönsten Operetten kenn' ich auch – und im ›Lohengrin‹ bin ich zwölfmal d'rin gewesen – und heut' abend war ich sogar bei einem Oratorium – und ein Bäckermeister hat mich einen dummen Buben geheißen – meiner Seel', es ist grad' genug! – Und ich bin gar nimmer neugierig... Obwohl es heute kaum nachzuvollziehen ist, herrschte bei Kriegsausbruch eine helle Begeisterung und Kriegsfreiwillige standen Schlange vor Militärbehörden, um ein kurzes Abenteur an der Front mitzumachen, in der feschen Uniform als Helden zurückzukehren und obendrein dem bedrohten Vaterland beizustehen. Tagebuchaufzeichnungen und Brief von Leutnant Leopold von Sutterheim (*1894) aus Braunschweig (von dem LeMO übernommen). Tagebucheintrag, Sommer 1914 Erzherzog Franz Ferdinand ist mit seiner Gemahlin, der Herzogin von Hohenberg, erschossen worden. Der Täter war ein Serbe. Ich kann nichts darüber schreiben. Mir ist der Tod fast jetzt, nach 8 Tagen, noch unfaßbar. Über die Worte seines greisen Oheims hinweg: "So ist mir nichts erspart geblieben" müssen wir sagen: So ist uns auch, uns Deutschen, der große Vorkämpfer im Kampf gegen die östliche Flut geraubt! Wer wird nun die Welt regieren? Bismarck ist tot, Franz Ferdinand ist tot, ringt sich noch einmal Wilhelm II. zu einer solch ernsten, arbeitsamen Lebensauffassung und Energie durch? Wir bitten darum den Gott Deutschlands, des ganzen Germaniens! Golo Mann zitiert einen Brief eines amerikanischen Studenten aus Dresden, der als Bewunderer der deutschen und europäischwen Kultur am 28. Juli, dem Tag der Kriegserklärung an Serbien schockiert war, wie dünn die schöne Hülle der europöischn Zivilisation war : Vergangene Nacht waren die Straßen gefüllt mit Menschenmassen, die bis um 2 Uhr morgens patriotische Lieder sangen und Österreich „hochleben“ ließen, das eben Krieg an Serbien erklärt hat. Die Lage sieht sehr zweifelhaft aus, und ich fürchte, die kriegerischen Deutschen könnten einen Konflikt beginnen, der zum furchtbarsten Krieg werden wird, den die Welt je sah. [...] Der drohende Krieg . . . macht die ganze Welt verrückt. Ich wurde sehr nachdenklich, als ich die Massen von jungen Leuten durch die Straßen paradieren, und lange nach Mitternacht, >Die Wacht am Rhein< singen hörte. Es wird den Staatsmännern. .. eine schöne Entschuldigung für ihren eigenen Wahnsinn geben, denn nun können sie sagen, der Enthusiasmus der Massen hätte sie hineingetrieben ... (Dt. Geschichte des 19. und 20. Jahrhundrts. Frankfurt am Main 1958) Auch in den Ländern der Entente schien man von der Unabwendbarkeit eines Krieges überzeugt zu sein. Die Mobilmachung wurde in Deutschland – wenigstens im akademisch gebildetene Bürgertum – begrüßt. Das "August-Erlebnis" erweckte die Hoffnung, die Nation sei einig, Klassengegensätze und soziale Spannungen vergessen. Das ein Krieg nicht nur das romantische Ins-Feld-Ziehen war (sie fuhren ja in Eisenbahnzügen!), sondern auch Elend, politische Destabilisierung und Revolutionen folgen lässt, haben die meisten verdrängt. Nach der Mobilmachungsbefehl wurde zwei Millionen Menschen einberufen und zu ihren Einsatzorten transprtiert. Der Krieg gegen die "demokratischen Westmächte" und das "zaristische Rußland" wurde ideologisch gerechtfertigt als Verteidigung der deutschen Kultur. Sogar die Sozialdemokraten protestierten nicht gegen die Behauptung, der Krieg sei dem Deutschen Reich aufgezwungen worden und stimmte im Reichstag für die Kriegkredite. Der Aufruf Wilhelms II. suggerierte, Deutschland sei ein Opfer der Verschwörung von Ost und West. Berlin, 6. August 1914 An das deutsche Volk Seit der Reichsgründung ist es durch 43 Jahre mein und meiner Vorfahren heißes Bemühen gewesen, der Welt den Frieden zu erhalten und im Frieden unsere kraftvolle Entwickelung zu fördern. Aber die Gegner neiden uns den Erfolg unserer Arbeit. Alle offenkundige und heimliche Feindschaft von Ost und West, von jenseits der See haben wir bisher ertragen im Bewußtsein unserer Verantwortung und Kraft. Nun aber will man uns demütigen. Man verlangt, daß wir mit verschränkten Armen zusehen, wie unsere Feinde sich zu tückischem Überfall rüsten, man will nicht dulden, daß wir in entschlossener Treue zu unserem Bundesgenossen stehen, der um sein Ansehen als Großmacht kämpft und mit dessen Erniedrigung auch unsere Macht und Ehre verloren ist. So muß denn das Schwert entscheiden. Mitten im Frieden überfällt uns der Feind. Darum auf! zu den Waffen! Jedes Schwanken, jedes Zögern wäre Verrat am Vaterlande. Um Sein oder Nichtsein unseres Reiches handelt es sich, das unsere Väter neu sich gründeten. Um Sein oder Nichtsein deutscher Macht und deutschen Wesens. Wir werden uns wehren bis zum letzten Hauch von Mann und Roß. Und wir werden diesen Kampf bestehen auch gegen eine Welt von Feinden. Noch nie ward Deutschland überwunden, wenn es einig war. Vorwärts mit Gott, der mit uns sein wird, wie er mit den Vätern war. Berlin, den 6. August 1914 Wilhelm Die Erwartungen der Deutschen waren groß, wie ein Brief belegt: Brief Sutterheims an seine Mutter, 4. August 1914 Mutter, wir siegen. Das weiß ich jetzt, wo ich diesen heiligen Ernst, diese einmütige Ruhe sehe. Auch für Euch, wenn es anders kommen sollte, gilt das Wort: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Denn der Tod ist der Übel größtes nicht. Es kann der Tod neues Leben erwecken, und erst recht kann er das in diesen Zeiten. Aber wir wollen nicht sterben, denn noch mehr Nutzen hat das Vaterland von uns, wenn wir leben bleiben und danach wieder einen schönen, herrlichen Frieden genießen. Doch wenn es mich trifft, so ist es auch gut. Für Eure Sicherheit, daß Ihr ein ruhiges Leben führt, würde ich gern bleiben. Aber daran denke ich nicht, ich will leben bleiben, um möglichst viel meinem Vaterland dienen zu können. Also als Sieger werde ich wieder Euch umarmen. Tut Eure Pflicht, seid ruhig, ernst! Und wenn dies nicht so kommt, so seid glücklich in ernster, stiller, einsamer Arbeit an unserem Volk. Und nun noch eine Fabel. Als eine Äffin, die viele Kinder hatte, einer Löwin sagte voll Hohn, die nur einen Sohn hatte: "Wieviel Kinder hast Du?" Da sagte die Löwin: "Eins, aber einen Löwen." Der Löwe will ich sein. Und nun mit Gott für Euch, für mein Volk! Westfront Kriegsverlauf 1914 und 1915 (frei nach LeMO) Die Kämpfe begannen am 2. August 1914 ohne offizielle Kriegserkllärung mit der Besetzung Luxemburgs durch deutsche Truppen. Anschließend überrannte die deutsche Armee am 3. und 4. August das neutrale Belgien. Trotz des unerwartet starken Widerstands wurde die Festung Lüttich genommen. Die Franzosen griffen Elsaß-Lothringen an, wurden aber abgewehrt. Die französische Offensive kam hier zum Erliegen, die Deutschen erzielten sogar einige Durchbrüche. Der britische Expeditionskorps mußte sich uas Belgien Richtung Kanalküste zurückziehen. Trotz erheblicher Verluste erreichten die deutschen Truppen am 30. August die Marne und die Spitzen der deutschen Armee sind sogar 60-Kilometer vor Paris stehen geblieben. Anders als in dem Alfred Graf von Schlieffen-Angriffsplans vorgesehen, waren die deutschen Truppen nicht bis zur Kanalküste vorgedrungen.. An der Marne stießen sie auf eine Gegenoffensive, die eine etwa 40 Kilometer breite Lücke zwischen der 1. und 2. Deutschen Armee schlug. Der Generalstabschef Helmuth von Moltke gab den Befehl zum Abbruch der Schlacht. Die deutschen Truppen zogen sich rund 80 Kilometer zurück. Danach wurde Moltke, der Neffen Oberbefehlshabers der preußischischen Armee im Deutschen Krieg 1866 und im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, entlassen. Seit dem 20. Oktober 1914 wurden in großer Zahl nur unzureichend ausgebildete Reservekorps von jungen Kriegsfreiwilligen, vor allem von Schülern und Studenten, eingesetzt. Dementsprechend hoch war die Zahl der Opfer unter diesen Rekruten. So wurden am 10. November 1914 über 2.000 junge Soldaten bei dem Versuch getötet, nahe der Ortschaft Langemarck eine Hügelkette zu erobern. Die Aufwärtsstürmenden wurden von den französichen Maschinengewehre niedergemäht. Am folgenden Tag betonte der offizielle Heeresbericht, daß die jungen Soldaten mit dem Gesang des Deutschlandlieds die feindliche Stellung angegriffen hätten. Als ”Mythos von Langemarck” wurde ihr ”Heldentod” glorifiziert. Da die deutschen Soldaten bei diesem Gefecht mit ihrer fast 30 Kilogramm schweren Ausrüstung über unwegsame Rübenäcker stürmen mussten, ist es höchst unwahrscheinlich, dass sie dabei sangen. Der deutsche Kriegerfriedhof Langemark in Westflandern, (8km nördlich von Ypern) wurde 1932 eingeweiht. Die Deutsche Studentenschaft übernahm die Patenschaft und war Träger der sogenannten "Langemark-Feiern" 1933 - 1945. Nach dem "Wettlauf zum Meeer" im Oktober 1914, dessen Ziel war, die wichtigen Kanalhäfen einzunehmen und die alliierten Armeen von Norden her einzukreisen, begann der Stellungskrieg. Die Truppen standen sich von der belgischen Küste bis zur schweizerischen Grenze an einer rund 700 km langen Front gegenüber. Diese Front veränderte sich trotz des massiven Einsatzes schwerster Artillerie bis Kriegsende nur unwesentlich. Über lange Gräben waren die Truppen mit den Nachschubstellen und Feldlazaretten verbunden. Für die Befestigung der Gräben wurden ganze Wälder abgeholzt. Das Leben in den notdürftig ausgehobenen Erdlöchern und Unterständen prägte den Alltag der "Frontsoldaten". Mit dem dem Einsatz von Giftgas ab 1915 waren die psychischen und physischen Belastungen des Grabenkrieges unerträglich. Auf deutscher Seite konnten die Verluste bald nicht mehr durch frische Mannschaften ausgeglichen werden. Das gegnerische Grabensystem zu überrennen, kostete die Angreifer mehr Opfer als die Verteidiger. Wer in en Verlustlisten als "vermißt" gemeldet wurde, lag mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem vom Gegner kontrollierten Gebiet oder im Niemandsland zwischen den feindlichen Linien. Über zwei Millionen deutsche Soldaten starben im Ersten Weltkrieg. Viele von ihnen sind namenlose Tote, in den Statistiken gelten sie als "vermißt". Im Frühjahr 1915, bei eine Offensive der Alliierten, wurde bei Ypern durch die deutsche Armee – entgegen dem geltenden Kriegs- und Völkerrecht – erstmals Giftgas (Chloringas) eingesetzt.. Die Alliierten verloren bei dem erten Giftgasangriff über 10.000 Soldaten. Die Verluste der Deutschen waren bis zum Ende der Offensive am 25. Mai 1915 etwa 35.000 Mann, auf alliierter Seite doppelt so hoch. Nach der Ypern-Offensive wurde auf beiden Seiten vermehrt Giftgas eingesetzt, meist in Gasminen und Gasgranaten. Deutschland weitete dann den Gaskrieg durch neue Kampfstoffe aus. Neben das lungenschädigende Grünkreuz trat hautschädigendes, Leder und Textil durchdringendes Gelbkreuz. Blaukreuz, ein die Atemfilter durchdringender Schwebestoff, zwang wegen seiner Reizwirkung zum Abnehmen der Gasmasken. Atemnot und Hustenreiz steigerten sich zum Erstickungsanfall. Der Tod trat bei nahezu vollem Bewußtsein ein. Am 22. Februar 1916 begannen deutsche Stoßtrupps mit Angriffen auf den Festungsgürtel rund um Verdun. Trotz starker Artillerieunterstützung kam der Vormarsch deutlich langsamer voran als erwartet. Nach dem Verlust des Forts Douaumont wurde Pétain, der 1917 zum Oberbefehlshaber der franzůsischen Streitkräfte werden sollte, mit der Verteidigung von Verdun beauftragt Die Entente begann ihre Offensive an der Somme, und die deutschen Angriffe auf Verdun mussten Mitte Juli 1916 eingestellt werden, um Verstärkungen an die Somme zu schicken. Beide Seiten hatten während der 300 Tage, die die Schlacht dauerte, zusammen etwa 700.000 Mann verloren. Arnold Zweig beschrieb in seinem Roman Erziehung vor Verdun (1935) auf fast 500 Seiten das Schicksal des jüdischen Intellektuellen Bertin, der als einfacher Armierungssoldat doppelt vor Vordun gefährdet ist: durch seinen „Privatkrieg” gegen die Vorgesetzten, die in dem er Leutnant Krysing unterstützt, und durch den Kriegsalltag an vorderster Front. Dem Romanhelden Bertin gelingt es aus der Hölle von Verdun in eine Schreibstube im Hinterland der Ostfront versetzt zu werden. Von Kriegsgreueln erfährt der Leser aber – gemessen an Remarques Im Westen nichs Neues - relativ wenig, es ist eher ein Bildungsroman als ein Kriegsroman. Das Kriegsgeschehen wird gefiltert durch eine gehobene metonymische Sprache: ...die Infanterie warf sich befehlsgemäß, und wie sie es gelernt hatte, gegen die französischen Trichter und Gräben und eroberte sie, sie wütete in französischem Fleisch und Blut, gab selbst Fleisch und Blut her, Schweiß und Nerven, Klugheit und Tapferkeit, Mut und Bereitschaft. Ostfront Auch im Osten entwickelte sich das Kampfgeschehen anders als von der Obersten Heeresleitung (OHL) erwartet. Weit früher als angenommen, hatte Rußland seine Truppen mobilisiert. Am nördlichen Frontabschnitt standen der in Ostpreußen stationierten 8. Armee zwei russische Armeen gegenüber, und am südlichen Frontabschnitt mit dem Schwerpunkt Galizien sahen die vier österreich-ungarischen Armeen sich ebenfalls mit einem zahlenmäßig deutlich überlegenen Gegner konfrontiert. Die erste Schlacht im Osten verlief aus deutscher Sicht ausgesprochen negativ. Aus Furcht vor einer Umklammerung brach der Oberbefehlshaber der 8. Armee die Schlacht von Gumbinnen (19./20. August) ab und zog sich mit seinen Einheiten aus Ostpreußen hinter die Weichsel zurück. Die OHL mißbilligte diesen Rückzug und ernannte den reaktivierten Paul von Hindenburg zum neuen Oberbefehlshaber der 8. Armee. Ihm zur Seite gestellt wurde Erich Ludendorff, der sich bei der Einnahme Lüttichs ausgezeichnet hatte. Mit zahlenmäßig unterlegenen Kräften gelang ihnen in der Schlacht bei Tannenberg (26. bis 30. August) die Einschließung der 2. russischen Armee. Rund 92.000 russische Soldaten wurden gefangengenommen. Zwei Wochen später wurde die 1. russische Armee in der Schlacht an den Masurischen Seen (8. bis 15. September) ebenfalls vernichtend geschlagen. Angesichts einer drohenden Einkesselung entschlossen sich die Russen nach kurzen Gefechten zum völligen Rückzug. Dabei gerieten 45.000 russische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Den Deutschen kamen bei ihrem Sieg die Entschlüsselung der russischen Funksprüche und die Nachschubschwierigkeiten des Gegners zugute. Tannenberg (poln. Stębark) ist ein Dorf in der Wojwodschaft Olsztyn (Allenstein) in Polen, Teil der Gemeinde Grunwald. In der Schlacht bei Tannenberg (auch Schlacht bei Grunwald genannt) erlitt der Deutsche Orden am 15.7. 1410 eine vernichtende Niederlage gegen ein polnisch-litauisches Heer. Dem Sieg 1914 kam deshalb zusätzlich eine symbolische Bedeutung zu. Damit war die unmittelbare Gefahr für Ostpreußen zunächst beseitigt. - Um Hindenburg als "Held von Tannenberg" entwickelte sich ein beispielloser Kult. 1927 wurde bei Hohenstein (heute: Olsztynek, Polen) das Tannenberg-Denkmal errichtet. Architektonisch bildet dieses größte deutsche Kriegsdenkmal eine Mischung aus dem keltischen Stonehenge in England und der mittelalterlichen Burg Castel del Monte Kaiser Friedrichs II. in Italien. Auf oktogonalem Grundriß gebaut, betonte je ein Turm die Mitte jeder Langseite. Den Türmen waren verschiedene Funktionen zugedacht, u.a. sollten dort eine kirchliche Weihehalle, ein ostpreußisches Heimatmuseum und eine Jugendherberge eingerichtet werden. Das NS-Regime nutzte das Tannenberg-Denkmal für seine Propaganda und die Verherrlichung des Kriegs. Nach umfassenden Umbaumaßnahmen und unter gewaltigem propagandistischem Aufwand fand dort am 7. August 1934 die Beisetzung des kurz zuvor verstorbenen Reichspräsidenten Hindenburg statt. Aus diesem Anlaß ließ Hitler die Anlage zum "Reichsehrenmal Tannenberg" umbenennen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das monumentale Denkmal vor dem Anrücken der Roten Armee auf Befehl Hitlers gesprengt. Przemyśl Rund 130.000 habsburgische Soldaten wurden seit November 1914 in der zur Festung ausgebauten Stadt Przchemyśl (heute: Przemyśl, Polen) von den Russen belagert. Schwierigkeiten mit der Versorgung haben fast die Kapitulation erzwungen. Deutsche und österreich-ungarische Truppen haben im Januar 1915 eine Offensive begonnen, um die Stadt zu befreien. Die Österreicher veroleren dabei 40.000 von insgesamt 95.000 Soldaten. Im Kampf waren 6.000 gefallen, die anderen waren an Krankheit und Kälte gestorben. Die Entsetzung von Przemyśl war mißlungen, die Eingeschlossenen kapitulierten dann doch: am 22. März. Aber auch der Vorstoß der Russen nach Ungarn scheiterte. Vor allem die widrigen Witterungsbedingungen und mangelnder Nachschub führten zu hohen Verlusten. Erst im April flauten die Kämpfe in den Karpaten ab, insgesamt waren über 300.000 Soldaten dabei umgekommen. Gorlice – Tarnów Für einen konzentrierten Vorstoß bei Gorlice-Tarnów wurden die 11. deutsche und die 4. österreich-ungarische Armee unter dem Befehl von Generaloberst August von Mackensen[1] zusammengefaßt. Zur Verstärkung wurden weitere Truppen von der Westfront abgezogen. Damit standen den über 350.000 Soldaten der Mittelmächte bei Gorlice nur 220.000 Russen gegenüber. Die Übermacht der Artillerie war besonders deutlichEs gelang ihnen der erste große strategische Durchbruch gegen ein befestigtes Grabensystem im Ersten Weltkrieg, und die russische Linie etwa 100 Kilometer zurückzuwerfen und am 22. Juni 1915 Lemberg (heute: Lwiw, Ukraine) zu erobern. Nach dem militärischen Erfolg bei von Gorlice-Tarnów weiteten die Annexionisten ihre Kriegsziele aus: Polen, Galizien und die baltischen Randregionen des Zarenreichs sollten nun dauerhaft in den Machtbereich der Mittelmächte integriert werden. Tarnopol Ziel war die Einnahme des russischen Festungsdreiecks Luzk, Dubno und Rowno. Nach der Eroberung von Luzk am 31. August 1915 nahm die habsburgische Armee am 8. September 1915 auch Dubno ein. Die Russen konnten sich nur in dem Gebiet um Tarnopol (heute: Ternopol, Ukraine) halten. Aufgrund der prekären militärischen Lage übernahm Zar Nikolaus II. persönlich den Oberbefehl über die Armee und befahl eine Gegenoffensive. Mitte September konnten die russischen Truppen die gegnerische Offensive in der Schlacht bei Tarnopol aufhalten und gingen nun ihrerseits zum Angriff über. Erst an der Styrna gelang es der österreich-ungarischen Armee und deutschen Verstärkungen, den russischen Vormarsch aufzuhalten. Der Erfolg über die Russen in Polen und Galizien zog am 14. Oktober 1915 den Kriegseintritt Bulgariens auf seiten der Mittelmächte nach sich. Die Kämpfe setzten sich fort bis zu Neujahrschlacht um die Brückenköpfe am Dnjestr und dem Styrpa, nach der auch die Ostfront auf der Linie zwischen Czernowitz (heute: Tschernowzy, Ukraine) und Dubno zum Stellungskrieg erstarrte. Kriegsverlauf 1916-1918 Brussilow-Offensiven, 1916 Der größte russische Schlachtsieg im gesamten Ersten Weltkrieg war als Entlastung für Frankreich bei Verdun geplant. In nur drei Tagen hatte Österreich-Ungarn über 200.000 Soldaten verloren. Entscheidend war die schwache Kampfmoral der nationalen Verbände innerhalb der habsburgischen Armee, fast die Hälfte der Verluste waren Gefangene. Die Russen konnten Geländegewinne von 80 Kilometern Tiefe erzielen und fast an der gesamten Südostfront vorrücken. Am 7. Juni wurde Luzk (Ukraine) erobert, am 18. Juni Czernowitz (heute: Tschernowzy, Ukraine). Dieser Erfolg hatte Rumänien zum Kriegseintritt auf seiten der Entente bewogen. Nach einigen Wochen Kampfpause setzte General Alexej A. Brussilow (1853-1926) die Offensive fort. Dafür wurden mehr als 700.000 Mann zusammengezogen, denen etwa 420.000 österreich-ungarische Soldaten gegenüberstanden. Ziel der Russen war die Eroberung von Lemberg (heute: Lwiw, Ukraine) und ein erneuter Vorstoß nach Ungarn. Am 8. August 1916 begann die russische Armee ihren Großangriff in Galizien und der Bukowina. Während die deutschen Truppen einen weiteren Angriff bei Kowel (Ukraine) abwehren konnten, mußte die österreich-ungarische Armee ihre Stellungen zurücknehmen und konnte aufgrund der italienischen Angriffe am Isonzo keine neuen Verstärkungen heranziehen. Der befürchtete Durchbruch der Russen und ihre Vereinigung mit den rumänischen Truppen konnten jedoch nach schweren Kämpfen in den Karpaten verhindert werden. Die Brussilow-Offensive sorgte trotz der militärischen Erfolge aufgrund der enormen Verluste für Unmut unter den russischen Soldaten und trug zum Teil zur Beseitigung des Zarentums im März 1917 bei. Der Kriegsverlauf 1917 Südfront Isonzo Als die Mittelmächte im August 1916 wegen der ersten Brussilow-Offensive große Truppenkontingente von der Südfront abziehen mussten, gelang den italienischen Truppen die Einnahme von Görz (heute: Gorizia, Italien). Zu einem entscheidenden Durchstoß fehlten jedoch die erforderlichen Reserven. In der 11. Isonzoschlacht wollte die italienische Armee mit 48 Divisionen und 6.800 Geschützen auf einer Frontbreite von 70 Kilometern endgültig den Durchbruch nach Triest erzwingen. Zwar konnten die zahlenmäßig unterlegenen österreich-ungarischen Truppen den Durchbruchsversuch mit äußersten Anstrengungen gerade noch verhindern, aber nach den hohen Verlusten der Österreicher stand ihre Isonzofront vor dem Zusammenbruch. Erst durch deutsche Verstärkungen gelang den Mittelmächten im Oktober 1917 ihrerseits der Durchbruch zur Piave. Am 28. Oktober 1917 eroberten deutsche und habsburgische Truppen das strategisch wichtige Görz (heute: Gorizia, Italien) zurück, zwei Tage später wurde die italienische Stadt Udine genommen. Erst an der Piave gelang es den Italienern mit Hilfe britischer und französischer Hilfstruppen, aus der fliehenden Armee wieder eine geordnete Front aufzubauen und so einen Durchmarsch der Mittelmächte in die Poebene zu verhindern. Insgesamt waren 275.000 Italiener in Gefangenschaft geraten und 2.500 Geschütze sowie umfangreiches Kriegs- und Versorgungsmaterial verlorengegangen. Der Erfolg der Mittelmächte am Isonzo entlastete Österreich-Ungarn vorübergehend vom militärischen Druck und hatte kurz vor dem ersten Einsatz amerikanischer Truppen an der Westfront große Auswirkung auf die Moral der Bevölkerung. Die Westfront in der Schlussphase des Kriegs Die militärische Entwicklung wurde 1917 durch zwei Ereignisse maßgeblich beeinflußt: Zum einen brach in Rußland die Februarrevolution aus, die zu einer erheblichen Schwächung der russischen Kampfkraft führte; zum anderen verschlechterte der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten die Aussichten der Mittelmächte auf einen militärischen Erfolg. Unter Aufbietung aller verfügbaren Kräfte wollten die Mittelmächte nun die militärische Entscheidung noch vor dem Eintreffen der ersten amerikanischen Soldaten in Frankreich erzwingen. Die Deutschen befestigten sich seit Ende Februar 1917 auf der Verteidigungslinie, die sie aus propagandistischen Gründen die "Siegfriedstellung" nannten. An iesem Verteidugungsystem scheiterte ein Durchbruchsversuch der Engländer in der Schlacht bei Arras (2. April bis 20. Mai) ebenso wie die Durchbruchsversuche der Franzosen in der Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne (6. April bis 27. Mai). Die Erfolglosigkeit ihrer Angriffe und die extrem hohen Verluste verstärkten im französischen Heer die Unzufriedenheit und führten zu zahlreichen offenen Meutereien gegen den Oberkommandieren Nivelle. Mitte Mai wurde Nivelle von Pétain als Oberkommandierender abgelöst. Pétain setzte auf eine defensive Kriegführung und griff gegen die Meuterei hart durch. Zugleich reagierte die französische Regierung mit zahlreichen Verhaftungen auf die pazifistische und sozialistische Agitation innerhalb und außerhalb der Armee. Auch die anhaltenden Versuche der Engländer, den unter extrem hohen Opfern geführten Grabenkampf zu durchbrechen, scheiterten bei ihren Offensiven im Artois (28. April bis 20. Mai) sowie bei ihren Durchbruchsversuchen in Flandern (27. Mai bis 3. Dezember), die auf den deutschen U-Boot-Stützpunkt Zeebrugge zielten. Die "Technisierung des Krieges" setzte sich mit dem Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen zur Durchbrechung der gegnerischen Stellungen fort: Als die Engländer in der Schlacht von Cambrai (20. November) erstmals ihre Tanks einsetzten, lösten sie damit bei den deutschen Fronttruppen zunächst einen Schock aus. Auf den Einsatz der Tanks[2] reagierte die deutsche Heeresführung mit einer elastischeren Kriegführung und der taktischen Aufgabe von vorgeschobenen Stellungen. Der wichtige Eisenbahnknotenpunkt Cambrai in Frankreich war eine Schlüsselversorgungsstellung für die deutsche Siegfriedstellung. Insgesamt betrugen die Verluste etwa 50.000 Soldaten auf deutscher und 45.000 auf britischer Seite. Es wurden mehr als 250 britische Tanks von den Deutschen vernichtet oder erbeutet. Die Deutschen erkannten den Vorzug speziell geschulter Stoßtruppen und der Infiltrations-Taktik. Bei einer Stoßtruppe bei Cambrai diente auch Ernst Jünger (1895-1998). Sein Kriegstagebuch In Stahlgewittern erschien 1920 als erste Buchpublikation des Autors. Jünger schildert die Grausamkeiten des Krieges, Verwundungen und Tote; die Beschreibung bleibt jedoch weitgehend nüchtern. Deshalb werfen manche Kritiker Jünger vor, in seinem Buch den Krieg zu ästhetisieren. Das Buch lobte 1926 Goebbels: "Schwung, nationale Leidenschaft, Elan, das deutsche Kriegsbuch." Das Buch endet mit der Nachricht, daß "Seine Majestät, der Kaiser" dem schwerverwundeten Tagebuchschreiber den Orden Pour le mérite verliehen hat. Es finden sich in dem Buch kaum Überlegungen über politische Motive bzw. Berechtigung des Kriegs. Er wird eher wie eine Naturerscheinung hingenommen wird – worauf auch schon die im Titel enthaltene Metapher verweist. Die russische Februarrevolution im Jahre 1917ermöglichte dem Mittelmächten ganz Galizien und die Bukowina zurückzuerobern. Am 3. September 1917 fiel Riga. Da die russische Armee kaum noch handlungsfähig war, schlug Leo D. Trotzki als Volkskommissar des Äußeren nach der Oktoberrevolution allen kriegführenden Staaten eine Friedenskonferenz vor. Während die Entente-Staaten, die sich im Vertrag zu London vom September 1914 verpflichtet hatten, keinen Separatfrieden zu schließen, Waffenstillstandsverhandlungen ablehnten, erklärten sich die Mittelmächte zu entsprechenden Verhandlungen bereit. Am 15. Dezember wurde ein Waffenstillstand zwischen Deutschland und Rußland abgeschlossen, und am 22. Dezember begannen zwischen beiden Ländern die Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk. Der Kriegsverlauf 1918 Mit aktiver Unterstützung der OHL kehrte Lenin aus seinem Schweizer Exil nach Rußland zurück. Die Oktoberrevolution, die die Diktatur der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte einführte, nahm das Ausscheiden Rußlands aus der Entente vorweg. Um das System der Räte (russisch: Sowjets) durchzusetzen, akzeptierte Lenin schließlich die Unterzeichnung Friedensvertrags von Brest-Litowsk, obwohl dadurch Sowjetrussland viel verlor. Mit dem am 3. März unterzeichneten Vertrag anerkannte Rußland zwar die Unabhängigkeit von Finnland, Estland, Livland, Kurland, Litauen, Polen, von der Ukraine, Georgien sowie verschiedener kaukasischer Gebiete. Russland verlor durch diesen Friedensvertrag 26 % des damaligen europäischen Territoriums, 27 % des anbaufähigen Landes, 26 % des Eisenbahnnetzes, 33 % der Textil- und 73 % der Eisenindustrie sowie 73 % der Kohlegruben. Die militärische Besetzung dieser ausgedehnten Gebiete hatte zu Folge, dass die deutschen Truppen in Frankreich nicht nennenswert verstärkt werden konnten. Die Unterzeichnung des Waffenstillstandes zwischen dem Deutschen Reich und den Staaten der Entente am 11. November 1918 beinhaltete die Annullierung des Friedensvertrages von Brest-Litowsk. Die deutschen Truppen im Osten und Südosten sollten auf die Grenzen von 1914 zurückrücken und im Baltikum, auf Befehle der alliierten Sieger des Krieges warten, um die Ausbreitung der Sowjetmacht hier zu verhindern.Die Ukraine wurde bereits 1919 von der Roten Armee zurückerobert. Deutschland versuchte mit 3,5 Millionen Soldaten die militärische Entscheidung noch vor dem Eintreffen der amerikanischen Truppen zu erzwingen. Am 21. März begann die deutsche Großoffensive in der Picardie, einer Region in Nordfrankreich am Ärmelkanal, nordöstlich der Normandie, deren Hauptstadt Amiens ist. Ihr Ziel war die Trennung der englischen Truppen von ihren französischen Verbündeten und deren Zurückdrängung bis an den Kanal. Nach erfolgreichen Durchbrüchen von 60 Kilometern Tiefe waren zwei der drei deutschen Armeen so erschöpft, daß sie trotz der Gefangennahme von 90.000 Engländern die Schließung der gegnerischen Front nicht verhindern konnten. Auf deutscher Seite fehlten nicht nur frische Reservetruppen, sondern nun machten sich die mangelhafte Motorisierung der deutschen Artillerie sowie das Fehlen einer schlagkräftigen Panzerwaffe äußerst nachteilig bemerkbar. Am 18. Juli begann die alliierte Gegenoffensive unter General Ferdinand Foch, der angesichts der Erfolge der ersten deutschen Offensive in der Picardie zum Oberbefehlshaber aller alliierten Truppen in Frankreich und Belgien ernannt worden war. Die alliierte Gegenoffensive (18. Juli bis 3. August) zwischen Reims und Soissons wurde infolge des Eintreffens der Amerikaner mit deutlichem Übergewicht an Truppen und Material gegen einen erschöpften Gegner geführt, dem nur noch der Rückzug blieb. Das Ende kam mit der Schlacht bei Amiens (8. bis 11. August). Hier setzten die Alliierten 450 Tanks ein, mit denen ihnen am 8. August ein so tiefer Durchbruch gelang, daß Ludendorff vom "schwarzen Tag des deutschen Heeres" sprach. Die deutsche Widerstandskraft war gebrochen. Anfang September wurden die deutschen Truppen in ihre Ausgangsstellungen zurückverlegt. Ohne über eigene Tanks zu verfügen, war an eine weitere deutsche Offensive nicht zu denken. Gewinnen konnten die Mittelmächte den Krieg nicht mehr. Sie hielten nur noch ihre Stellungen, und zwar bis zum Waffenstillstand im November 1918. Nur das flandrische Küstengebiet fiel Mitte Oktober an die Engländer. Am 11. November haben Matthias Erzberger[3] und Ferdinand Foch den Waffenstillstand im Eisenbahnwaggon in Compiègne unterzeichnet. Die sofortige Räumung der besetzten Gebiete Belgien, Frankreich, Luxemburg sowie von Elsaß-Lothringen musste innerhalb von 15 Tagen nach Unterzeichnung des Waffenstillstandes durchgeführt werden. Die deutschen Heere mussten den Allierten folgendes Kriegsmaterial überlassen: 5000 Kanonen (davon 2500 schwere und 2500 Feldgeschütze), 25000 Maschinengewehre, 3000 Minenwerfer, 1 700 Jagd- und Bornbenabwurfflugzeuge. Es kam zur Räumung der linksrheinischen Gebiete und zur Besetzung der wichtigsten Rheinübergänge. In Mainz, Koblenz und Köln wurde je einen Brückenkopf von 30 km Durchmesser auf dem rechten Ufer errichtet und auf dem rechten Rheinufer in einer Breite von 10 km von der holländischen bis zur Schweizer Grenze eine neutrale Zone geschaffen. Deutschland musste auf die aufgrund der Friedensverträge von Bukarest[4] und Brest-Litowsk gewonnenen Gebiete verzichten, Ostafrika und andere Kollonien räumen. Der Krieg hatte über zehn Millionen Menschenleben gefordert und die Mentalität der heimkehrenden Frontsoldaten verändert. ________________________________ [1] Ursprünglich Adjutant des Kaisers, geadelt. Die letzten zwei Jahre des Krieges verbrachte er als Vizegouverneur von Rumänien. Bei Kriegsende wurde er in Ungarn und Saloniki interniert und kehrte erst ins republikanische Deutsche Reich zurück und wurde pensioniert. Während er als treuer Monarchist der NSDAP und Teilen ihrer Ideologie genauso ablehnend gegenüber stand wie der parlamentarischen Demokratie der Weimarer Republik, gefielen ihm Hitler und dessen Erfolge bei Beseitu#igung der Folgen des Vertrags von Versailles. Am 22. Oktober 1935 erhielt von Mackensen die preußische Domäne Brüssow im Kreis Prenzlau per Gesetz von Adolf Hitler als Dotation übereignet. Diese hatte einen Umfang von mehr als 1231 Hektar Land. [2] im 1. Weltkrieg übliche Bez. für Panzerwagen [3] 1914 Zu Beginn des Ersten Weltkriegs befürwortet er in einer Denkschrift weitgehende Annexionen, u.a. die vollständige Angliederung Belgiens. 1917 6. Juli: Erzberger fordert in einer Debatte im Reichstag, Deutschland müsse auf Annexionsforderungen verzichten. 19. Juli: Der Reichstag stimmt der von ihm initiierten und den Mehrheitsparteien eingereichten Resolution zu, in der ein Frieden ohne Annexionen gefordert wird. 1918 3. Oktober: In der Regierung Prinz Max von Badens wird er zum Staatssekretär ohne Geschäftsbereich ernannt. 6. November: Er übernimmt die Leitung der Waffenstillstandskommission. 11. November: Erzberger ist erster Unterzeichner des Waffenstillstandsabkommens in Compiègne, das dem Deutschen Reich zahlreiche Lasten auferlegt. 1919 13. Februar: Im Kabinett Scheidemann wird er Reichsminister ohne Geschäftsbereich mit besonderer Verantwortung für alle Waffenstillstandsfragen. Er befürwortet die Annahme des Versailler Vertrags mangels militärischer und politischer Alternativen. Damit gerät er in scharfen Gegensatz zu Reichsaußenminister Ulrich Graf von Brockdorff-Rantzau. Die rechtsradikale Hetze gegen Erzberger als "Novemberverbrecher" und "Volksverräter" verschärft sich. 21. Juni: Im Kabinett Bauer wird er zum Vizekanzler und Finanzminister ernannt. In seiner Finanzreform setzt er die Finanzhoheit des Reichs gegenüber den Ländern durch und vereinheitlicht die Steuererhebung. 1920 12. März: Helfferich wird im Strafprozeß wegen Beleidigung zu einer Geldbuße verurteilt. Die Aussagen und Vorwürfe im Prozeßverlauf diskreditieren Erzberger allerdings so stark, daß er als Reichsfinanzminister zurücktritt und sein Mandat niederlegt. 1921 26. August: Matthias Erzberger wird auf einem Spaziergang von zwei ehemaligen Marineoffizieren und Mitgliedern der Brigade Ehrhardt bei Bad Griesbach (Schwarzwald) erschossen. Das Attentat ist durch den Germanen-Orden unter Manfred von Killinger (1886-1944) vorbereitet worden und richtet sich gegen Erzberger als Vertreter der Weimarer Republik. [4] vom 7. Mai 1918. Dieser Vertrag hielt fest, dass Rumänien aus dem Krieg ausscheidet, Süddobrudscha und Teile der Norddobrudscha an Bulgarien fallen und die Mittelmächte Nutzungsrechte an den rumänischen Ölvorkommen erhalten. Rumänien verlor einige Gebirgsregionen und Karpathenpässe an Österreich-Ungarn.