Machen wir einen neuen Anfang! * Van Dr. Erich Hoepfner I (1) Blau« Himmel, strahlender Sonnenschein, und dann nichts wie raus — an die See oder ins Grüne! (2) Das ist fast immer der erste Gedanke, wenn das Gespräch auf Pfingsten kommt. (3) Wer könnte uns das auch übelnehmen, uns gestreßten Großsradtmcnschen von heute? II (4) An das christliche Pfingstfest, den „Geburtstag der Kirche", denken nur noch wenige. (5) Oder erinnern, wir uns noch, was davon im Neuen Testament erxählc wird? (6) Wie in Jerusalem JÖ Tage nach Ostern der Geist Gottes über die zwölf Apostel kam, wie sie dann zu Tausenden redeten, und wie ihre vielen Zuhörer, die doch aus ganz verschiedenen Völkern, Kulmren und Sprachkreisen kamen, auch spontan begriffen, was sie sagten und wollten. (7) Ein epochemachendes Beispiel geglückter Massenkommunikation, könnte man sagen. III (8) Kommunikation ist ja heute ein besonders beliebtes Schlagwort {9) Aber je» mehr man davon redet, um so weniger klappt es damit offenbar. (10) Ob im kleinen Kreis der Familie oder zwischen alt und jung, ob zwischen Hamburger Theaterleuten oder den Mächtigen aus Ost und West — da wird geredet und ineinander vorbeigeredet, wird mißverstanden oder überhaupt nicht mehr geredet, daß man an der menschlichen Vernunft schier verzweifeln könnte. rV(II) Machen wir in diesen Tagen doch wenigstens im kleinen einen neuen Anfang: (12) Reden wir so miteinander, daß wir uns auch verstehen. (13) Einfach, ehrlich und voll Verständnis für den anderen. (14) Oberall, wo das geschieht, wird dann ein kleines Stückchen unserer Welt ein kleines bißchen freundlicher und schöner werden. (aus: Hamburger Abendblatt v. Pfingsten 1980, S. 2; unter der Rubrik „Kommentare") • <0> Erpresserischer Satgraub # <1> Am 2. März 1973 hatten unbekannte Täter auf dem Friedhofrj. Carsiersur-Vevey in Oer Schweiz den urei ZrnhtrT. ■Jfjbwj^ . Eichensarg .mit 'den sterblichen Oberresten des großen FUmdarsteilers. Charüe Chaplin —pyrtw und gestohlen. // -.. ... . <2XDie Sargräuber wallten damit die,An-, gehörigen des.. Verstorbenen am- 500000 Schweizer Franken erpressen, . -'. ^ <3>' wie die Polizei des. Kantons Wandt mit-' «toe.ii ,. .;; <4> Zunächst beliefen sich ihre telefonischen Forderungen- noch höher. // ■ <5> Um ihnen Nachdruck zu verleihen, hatten die Kriminellen Fotoaufnahmen des entführten Sarges an die. Fondue geschickt. # <6> Zehn Wochen.später faßte die Kriminalpolizei die Täter. // •. . ... <7} Das geschah aufgrund einer großangelegten Überwachung von zweihundert- öffentlichen Fernsprechzellen, ün Gebiet ton Lausanne. . <3> Die Witwe, Frau Cotta Chaplin, hatte dabei eng mit. den Sicherheitsbehörden zusammengearbeitet. • ... . <9> Die Grabschänder sind zwei in der Schweis im Exil lebende Ausländer im Alter von 24 und 38 Jahren' fj ' <10> sie hatten den Sarg in einem Maisfeld in der Nähe von Lausanne,, nur fünfzehn Kilometer vom EntfShrangsort entfernt, vergruben, <11> wo er van den Gendarmen entdeckt und geborgen werden konnte. <12> Die Leiche des Künstlers Chaplin würde am 23. Mai im Beisein von FanuBenangeköri-gen wieder auf dem Dorffriedhof von Carsier bestattet, jl . . <13> Um ihn vor weiteren Entführungen zu sichern, hat die-Witwe den Eichensarg nunmehr bis zur Errichtung einer Familiengruft einbetonieren lassen. # <14> Nach schweizerischen Gesetzen können die Verbrecher mit Zuchthaus bis zu drei Jahren bestraft werden, r