0rr\ UA/V\ '(MT^ teil: Mir bleibt die Spucke weg. Auf welchem Plan« leben Sie eigentlich? Fur-gler: Das frage ich Sie,1 teil: Also ich leb in der Betoncity Zürich. Wenn.ich, wie heute, als ich zu Ihnen nach Bern fuhr, von meiner Wohnung zum Bahnhof laufe, komme ich am Heroinmarkt vorbei. Ich sehe dorr viele junge Leute, die sich krank- und totfixen, weil sie ohne Heroin sich und die Welt nicht mehr ertragen. Ich leb in der Stadt mir der höchsten Selbstmordrate, und den höchsten (...) Ich kenne genügend von Ihnen — soviel, daß mir manchmal der Horror einfährt. (...) Ihre absolute Fehlerlosigkeit, Ihre makellose Karriere, Ihre ungeheure Tüchtigkeit. Herr Furgler, sind Sie ein Mensch ohne menschliche Schwächen? Hier müßten wir vermutlich ein paar Hemmnisse beseitigen, so daß jeder spürt, es geht um die Begegnung von Mensch zu Mensch. Gespräch setzt das Eingehenwollen auf den Partner und dessen Eigen-artigkeit und Einmaligkeit voraus. (...) Herzklopfen — doch keiner merkte es uns an Für die jordanische Königin Nur („das Licht") -war es der erste Staatsbesuch seit ihrem Amtsantritt, und für mich war es das erste Interview mit einer Königin. Ich.möchte es gleich vorweg gestehen: So aufgeregt war ich noch bei keinem interview- Doch nach der ecsren Frage beruhigte sich .mein Pulsschlag wieder. Gott sei Dank. Königin Nur sprach so offen und selbstsicher, so überlegt, daß ich mir ein Herz faßte und fragte, ob sie denn gar nicht aufgeregt sei. Ob sie keine Angst habe, daß etwas schiefgeht, oder daß sie einen Prarokollfehler begehr. (Bei einem Staatsbesuch ist ja fast jeder Schritt vorher festgelegt.) Ihre Antwort: „Ehrlich gesagt, manchmal klopft mir das Her2 bis zum Hals.'Ich denke an die Empfänge oder als alle Augen auf mich gerichtet waren, als ich .mich in das Gästebuch der bayerischen Staarsregierung eintrug." Ihr Schmunzeln nach diesem überraschenden Geständnis verrät:, sie weiß, daß es ihr keiner anmerkt. Ihr-charmantes und natürliches Auftreten überdeckte jede Unsicherheit. Es fiel mir auf, daß die hübsche Monarchin sehr gesprächig war. Sei es auf der Fahrt vom Flughafen in die Sradt, im Rathaussaal oder am Abend anläßlich des Staatsbankero zu Ehren des Herrscherpaares - Königin Nur unterhielt-sich immer sehr angeregt mit ihren Gastgebern. Während König Hussein oft ruhig danebenstand und seine junge Frau mit verliebten Blicken beobachtete. Und wenn, sie sich dann mit einem fröhlichen Lächeln ihrem Gemahl zuwandte, verriet ihr Gesichtsausdruck, wie glücklich sie ist. Auch als ich mit ihr sprach, schweifte ihr Blick suchend zur Seite. Sie sprach gerade über ihr Make-up und gestand: Sie schminkt sich nur sehr wenig; sie hebe die Natürlichkeit und der König auch, (...) (Frau mit Herz, Das Familienbiatt, 30.11,78) teil: htrgler: Bodenpreisen weltweit. Ich leb in einer Stadt, in der ein faktisches Demonstrationsverbor herrscht; in der zwar Hunderte von Jugendlichen in normierten Schneilgerichtsverfahren- abgeurteilt werden, in. der aber noch kein einziger Krawalippl'i2ist von der korrupten Justiz verurteilt wurde, obwohl jedem hier klar ist, daß es Obergriffe gab. (...)