Sprache der Massenmedien Schwerpunkte: Schwerpunkte: •1. Einleitung: Einteilung der Massenmedien •2. Historische Aspekte •3. Kommunikationstheoretische Merkmale •4. Linguistische Merkmale (rhetorisch-stilistische • Mittel) •5. Metaphorik und Idiomatik in der Presse •6. Zur Sprache und Stil einiger Printmedien: •6.1. Der Spiegel •6.2. Bildzeitung •7. Textsorten in den Massenmedien •8. „Hypertext“ – online-Medien Fachliteratur: •Burger, Harald: Sprache der Massenmedien, Berlin-New York 1990 •Burger, Harald: Mediensprache, 3. völlig neu bearbeitete Auflage, Berlin-New York 2005 und weitere Auflagen (2010, 2014) •Lüger, Heinz-Helmut: Pressesprache, Tübingen 1995 •Kolloquium – Analyse eines publizistischen Textes 5. Metaphorik und Idiomatik •Metaphorik: •Definition des Begriffs: •Übertragung auf Grund von Ähnlichkeit/Analogie: •„Achilles ist ein Löwe“ – äußere und innere Eigenschaften – (tertium comparationis – stark) •bildlicher Ausdruck •Lakoff/Johnson: Metaphors we live by („Alltagsmetaphern“: oben: gut, unten - schlecht): •Quellenbereich (z.B. Krieg/Kampf)– Zielbereich (z.B. Liebe) •sowohl in der seriösen als auch in der Boulevardpresse •in allen Ressorts/Rubriken und Textsorten (persuasive: Kommentar, Rezension, Glosse) • Klassifikation nach Funktionen: (nach Harald Reger) •1. dynamisierende Metapher – Bewegung •(Verben) •z.B. im Ressort Sport: Die Spieler traben über das Feld und feuern/jagen den Ball… •(Quellenbereich: Tiere, Kampf, Jagd) •2. verkörpernde Metapher – optisch wahrnehmbare Gegenstände: •In der Politik geht es immer um die Macht. Allein, die Macht ist ein zweischneidiges Schwert. Macht geht öfter von Hand zu Hand als von Kopf zu Kopf… •Oft Substantive: der Gipfel der Unverschämtheit • die Spitze der Pariser Prominenz • alle Trümpfe in der Hand haben • italienische Adria, auch Teutonen-Grill genannt Klassifikation der Metaphern: •3. personifizierende Metapher – benennt Personen in andere Personen und antropomorphisiert menschliche Eigenschaften und Gefühle: • Kaiser der Kicker (Franz Beckenbauer) • Pop-König(in) • Napoleon, Cäsar, Othello, Casanova/Don Juan • Die SPD marschiert nach links… •4. sensorische Metapher – überträgt Sinnesreize (Farben, Tast- u. Temperaturmetaphern, Geschmack…) – Adjektive: • glänzende Leistung Bologna, die rote Musterstadt • harter Kampf die schwarze Provinz Treviso • heiße Konkurrenz braune Gefahr • schwarzer Markt, graue Zone Funktionen der Metapher in der Publizistik •1. Interesse- und Leseranreiz, Auflockerung und Dynamisierung des publizistischen Stils, Emotionalisierung durch sprachliche Bilder •Anschaulichkeit, Komik, Humor, Witz • •2. Pointierung und Übertreibung • an wichtigen (exponierten) Stellen im Text, • Fazitformel: effektvoll, attraktiv Idiomatik •Definition: Idiomatik als Bestandteil der Phraseologie: feste Wortgruppen •Merkmale: Polylexikalität, (relative) Stabilität, Reproduzierbarkeit, Idiomatizität: semantische Transformation: ins Gras beißen •Bedeutung lässt sich nicht „Wort für Wort“ interpretieren Einteilung: •Verbale und nominale Idiome: lange Finger machen, Vater Staat •Vergleiche: schweigen wie ein Grab •Paarformeln: mit Fug und Recht •Kollokationen: ein Geständnis ablegen, Anzeige erstatten, wie aus gut informierten Kreisen verlautete… •Feste Phrasen, Sprichwörter, geflügelte Worte: • Da liegt der Hase im Pfeffer. • Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. • Nach uns die Sintflut. Funktionen der Idiomatik: •Auflockerung der Informationen durch Anschaulichkeit und Bildlichkeit: •Mona Lisa, die vor ein paar Jahrhunderten den Männern den Kopf verdreht hat… •Wegen des Mädchens gerieten sich ein belgischer Soldat und mehrere Gäste in die Haare… •Vater Staat hält seine Hand schützend über seine Bürger •Der Präsident hat auf die falsche Karte gesetzt. •Die Partei könnte zwischen die Mühlsteine …geraten. • •Quellenbereiche: Körperteile, Spiele, Handwerk, Handel, Wirtschaft, Militär… Funktionen der Idiomatik •Emotionalisierung, Expressivität, Humor, Satire, Ironie: •Drei faustdicke Chancen…, dann war das Pulver verschossen (Quellen- und Zielbereich) •Der Bundesligaskandal hat Schalke an den Rand des Abgrunds geführt. •Der Präsident des Vereins goss Öl ins Feuer… •Bei vielen Kumpels lief die Galle über… •Variationen und Modifikationen: •Über Manhattan kreist der Pleitegeier… • Der Spiegel – ein deutsches Nachrichtenmagazin •Allgemeines: gegründet 1947 von Rudolf Augstein, Vorbild: das amerikanische „time“ – Magazin •Auswahl aus den Nachrichten einer Woche •Festgelegte Rubriken/Ressorts: „Titelgeschichte“, Deutschland, Gesellschaft, Wirtschaft, Ausland, Kultur, Wissenschaft/Technik, Sport Sprachprinzipien: •Sprache der Information •Sprache der Wirkung (Expressivität) •Sprache der Exklusivität (Faszination der Leser) •Eigenartiger Stil: treffend, schlagfertig, witzig, humorvoll, ironisch… •Lexik: Kontraste exklusiver vs. umg.-salopper Wortschatz, Fremdwörter, bewertende Adjektive: • der straff rechts gescheitelte Minister •Metaphorik und Idiomatik •Syntax: längere Sätze (logische Gedankenführung, • Argumentation) Die Bild-Zeitung •Allgemeines: Gründung 1952 im A.C.Springer Verlag als Straßenverkaufszeitung („Boulevard“) •Billiges Bildblatt (Fotos mit Texten, kurze aktuelle Information und Kommentare, Horoskope, Werbung…) •Täglich 11 Mio Leser •Bild am Sonntag, Bild der Frau, Sport-Bild Formale Gestaltung und Inhalt •Auffälliges Logo, Farbdruck, große Varianz der Schriftgrößen und Schrifttypen (Balkenüberschriften, Fettdruck, großformatige Fotos) •Keine festen Rubriken, sondern Vermischtes •Inhalt: „human interests“: Skandale, Sensationen, Katastrophen, Nervenkitzel •„sex, crime, war, desaster“ •Stars, Prominenten, Adel •Verbrechen, Gewalt, Sport, Paranormales/Kurioses, Krankheiten, Diäten Sprache im „Bild“ •Syntax: kurze parataktische Sätze • Zertrümmerung: Eine Liebeserklärung. An alle Frauen! (Hacksyntax) • Ausrufe, Aufforderungen, rhetorische Fragen •Lexik: umg..-salopp, Vulgarismen, Kraftausdrücke, Hyperbeln, Metaphern, • expressive Adjektive: riesig, kolossal… • Vertraulichkeit: Schumi, Klinsi… Neue Medien •neuartige Möglichkeiten der Speicherung und Übermittlung von Informationen •Medien, welche Text, Grafik, Bild und Ton kombinieren können, Daten digital speichern bzw. übertragen, wobei die Übertragung über Datennetze läuft •das Internet, das Digitalfernsehen, das Handy („smart phone“) • Neue Medien •World Wide Web (WWW) – ein dem Internet aufgesetzes System, welches den Zugriff auf digital gespeicherte Dokumente auf vernetzten Computern erlaubt •ein weltumspannendes, sich ständig veränderndes Hypertextnetz •auch Dienste wie E-Mail, Chat oder Diskussionsforen (Blogs, Facebook, Twitter, Instagram) • Online-Medien •Hypertexte: nicht-lineare Texte, bei denen der Leser Wahlmöglichkeiten hat und die an einem „interactive-screen“ gelesen werden können •ein Gebilde, worin die einzelnen informationellen Einheiten durch Verknüpfungen („links“) netzwerkartig verbunden, also nicht-linear organisiert sind • Online-Medien: Hypertexte •multimedial: Daten unterschiedlicher semiotischer Systeme (Text, Bild, Ton, Film) • - Synästhesierung •Rezeption von Hypertexten: interaktiv •Definition: „ein kohärenter, nichtlinearer, multimedialer, computerrealisierter, daher interaktiv rezipier- und manipulierbarer Symbolkomplex“ •(H. Burger: Mediensprache, 2005 u.a.) • Hypertext •SPIEGEL ONLINE zur Startseite machen •Hier geht es zur Mobil-Version ▶ •Weltweiter Vergleich Deutschland lässt beim Klimaschutz nach •DPA •Die Energiewende gerät ins Stocken, bei der Energieeffizienz tut sich wenig: Deutschland fällt im aktuellen Klimaschutz-Index der Umweltorganisation Germanwatch zurück. Fortschritte macht dagegen China, die Experten sprechen von "Lichtblicken". Aus Doha berichtet Christoph Seidler mehr... [ Forum ] •Fünf Grad plus: Erde droht dramatische Erwärmung •Themenseite Klimawandel: Die Folgen der globalen Erwärmung •