Sprache der Massenmedien Schwerpunkte: 3. Kommunikationstheoretische Aspekte •Ausgangspunkt: Kommunikationsmodell •1. der Kommunikator (Textproduzent): •Journalist, Publizist, Redakteur, Reporter, Korrespondent, Moderator... • Boulevardpresse: Texte nach festen Mustern • und Spielregeln verfasst – ein im Prinzip • austauschbarer Texter • solide Presse: Spielraum des Redakteurs und • Journalisten einerseits größer (investigative • Journalistik), andererseits eingeschränkt • durch den Druck der Agentursprache •Radio u. Fernsehen: Texte von der Redaktion produziert, dem Rezipienten durch den Sprecher (Moderator) übermittelt – eine • quasi ritualisierte Fc Kommunikationstheoretische Aspekte •2. der Rezipient: •schwierig zu bestimmen (Einweg-Kommunikation) •das Publikum – „diffuse Größe“, anonym •Kommunikationswissenschaftler – viel Mühe, über diesen anonymen Rezipienten mehr zu erfahren •Möglichkeiten: •Printmedien: Leserbriefe, e-mail •Elektronische MM: •Registrierung der Einschaltquoten •Telefon – Wettbewerbe mit Quizcharakter • Meinungsumfragen • Gespräche – Moderator als • Psychotherapeut •Fernseh-Studio – Talkshows (Unterhaltung, • die Rolle des „Showmasters“) Funktionen: •3) kommunikative Funktionen der publizistischen Texte •informative Funktion •persuasive Funktion – Überzeugung, Meinungsbeeinflussung, -lenkung •ein sensibler Punkt •phatische Funktion – Unterhaltung, Kontakt •Information + Entertainment (Unterhaltung) •= Infotainment Textbeispiele: •1. Telefon-Dialog: Wettbewerbe mit Quiz-Charakter, Meinungsumfragen zu bestimmten Themen •Magazin-Sendung von Ö-Regional: lokaler Sender: •Moderatorin: steuert das Gespräch: • Rolle: ritualisiert, kommunikative Nähe • sprachliche Mittel: Gemeinplätze, Sprichwörter, Phraseologie - Klischees •Hörerin: ugs., Dialekt •mündliche Ko: •Zustimmungssignale: hmm, ja, na klar... •Pausenlaute: eh.. •Simultansprechen • •2. Unterhaltungssendungen im Fernsehen: •Showmaster Kulenkampff: Einer wird gewinnen: •Fernseh-Studio, Publikum •talkshows: Mimik, Gestik •Lockerheit, Frechheit, Privatsphäre angesprochen, Exhibitionistisches Vergnügen •Interjektionen, Laute, Umg. „Realitätsfernsehen“ •Fernsehprogramme, bei denen nicht professionelle Teilnehmer sich selbst „spielen“ oder ihren Alltag dem massenmedialen Publikum als „Ereignis“ anbieten: Inszenierung, Stilisierung •„Raus aus den Schulden“, „Bauer sucht Frau“ u.a. •Internationale Lizenzen: Star Dance… Linguistische Merkmale •Printmedien – Sprache der Presse und Publizistik spiegelt unmittelbar den Sprachzustand ihrer Zeit wider: Syntax, Lexik (H.-H. Lüger: Pressesprache) •Drei Betrachtungsweisen: •Pressesprache als Indiz für Tendenzen der Gegenwartssprache (Entwicklungstendenzen, Veränderungen) •Pressesprache als spezifischer Funktionalstil, Textsorte, Textsortennetze,Texsortenstil •Pressesprache als Sprachgebrauch eines bestimmten Publikationsorgans (FAZ, Die Zeit, Der Spiegel, Die Bildzeitung) •Online Presse: „Hypertext“ • Pressesprache („solide“ Presse): Allgemeine Tendenzen: •1. Syntax und Morphologie: •Tendenz zur Verkürzung der Satzlänge (kürzere Sätze, z.B. FAZ – Sätze mit 13 Wörtern) •typisch: Einfachsätze, Ellipsen in Schlagzeilen: Überall Staus •Satzreihen: 60 Personen wurden festgenommen, gegen 20 wurden Haftbefehle erlassen •Rückgang der Satzgefüge, Zunahme von Nominalgruppen (Nominalstil): Das Bemühen um eine auf die aktuelle Entwicklung zugeschnittene Lösung des Problems... (Partizipialkonstruktionen) •FVG: zur Durchführung bringen (durchführen) •Infinitivkonstruktionen mit zu •Konjuktivgebrauch: indirekte Rede (Konj. Präsenz, Perf., Plsq.) • Lexik: •Internationalismen, Anglizismen •Verwendung neuer Bezeichnungen: ständiger Wandel sozialer, wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und technischer Verhältnisse: Öko-Freaks, Wende, mediales Dorf, Globalisierung, Umwelttechnologie, Recycling... Al Qaida... •Wortbildung: Komposita – mit Bindestrich: Infarkt-Patient •Sprachökonomie (Gefahr der Vagheit: Minister-Forderung) •Abkürzungen, Kurzwörter: Demos, DHV (Parteien, Vereine, Bewegungen) •Umgangssprache (Dialekt) vs. exklusiv •Metaphorik, Idiomatik: Die grünen Champions, die deutsche Wirtschaft erlebt ein grünes Wunder • SZ.de •Hamburg: Polizei sucht Mann mit Handverletzung •1. November 2016, 09:13 Uhr Kriminalität. Angeblicher IS-Mord in Hamburg: Polizei sucht Mann mit Handverletzung •Im Fall eines erstochenen 16-Jährigen in Hamburg bittet die Polizei Ärzte um Mithilfe. Sie sollen Männer mit einer Handverletzung melden. •Am vergangenen Wochenende hatte die Terrormiliz Islamischer Staat den Mord für sich reklamiert. An dieser Behauptung gibt es allerdings berechtigte Zweifel. •Der Jugendliche war vor zwei Wochen an der Alster von hinten mit einem Messer angegriffen worden. Seine Begleiterin wurde ins Wasser geschubst. •Im Fall des tödlichen Messerangriffs auf einen 16-Jährigen in Hamburg, den die Terrormiliz des sogenannten Islamischen Staats (IS) für sich reklamiert hat, setzt die Polizei auf die Hilfe von Ärzten. Nach Informationen des Senders NDR wurden Tausende Ärzte der Hansestadt per Mail gebeten, Männer mit einer Handverletzung zu melden. Dies bestätigte eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Es seien mehr als 11 500 niedergelassene Ärzte angeschrieben worden. •In dem Schreiben heißt es demnach, es sei möglich, dass sich der Täter bei den tödlichen Messerstichen selbst verletzt habe. Gesucht werde nach einem Mann mit •einer Schnittwunde an der Hand. Wie der NDR berichtet, sorgte der per Mail verschickte Aufruf für Unruhe und Nachfragen seitens der Ärzte. Der Sender zitiert einen Polizeisprecher mit den Worten, die Ermittler schöpften alle Möglichkeiten aus. •Ein unbekannter Täter hatte vor zwei Wochen einen 16-jährigen unter einer Brücke in Hamburg von hinten erstochen und dessen Begleiterin in die Alster gestoßen. Der Jugendliche starb kurz darauf im Krankenhaus. Vom Täter und der Tatwaffe fehlt bislang jede Spur. •Die Hamburger Polizei ermittelt in dem Fall weiter in alle Richtungen. Am vergangenen Wochenende hatte der IS über sein Propagandaorgan Amak, den Mord an dem Jugendlichen für sich reklamiert. An dieser Behauptung gibt es aber berechtigte Zweifel. Normalerweise bekennt sich die Terrororganisation innerhalb von Stunden oder Tagen zu einer Tat - in diesem Fall vergingen zwei Wochen. Außerdem war in dem Schreiben von zwei erstochenen Personen die Rede, tatsächlich wurde aber nur der Junge attackiert. Die Bundesanwaltschaft prüft derzeit die angebliche Bekennerbotschaft. • •