Kontrastive Stilanalyse literarischer Übersetzungen (Dt-Tsch) Schwerpunkte: 2. Stilschichten (-ebenen) •neutral/normalsprachlich: Haus, arm, sprechen… • •oberhalb der neutralen Stilschicht: -bildungssprachlich/exklusiv: Hybris -dichterisch, gehoben, offiziell: Fittiche, Postwertzeichen • •unterhalb der neutralen Stilschicht: -umgangssprachlich: gucken, kriegen, Kerl -salopp: bekloppt, Schnauze, ein ungewaschenes Maul haben -derb, grob, vulgär, obszön: Fresse, Arsch, ins Gras beißen… • Stilfärbungen zusätzliche gefühlsmäßige (emotionale) Nuancierungen: stilistische Markierungen (WB) •1. scherzhaft: im Adamskostüm sein, sich die Radieschen von unten angucken •2. spöttisch: Amtsmiene •3. vertraulich (familiär): Alterchen, groß/klein/Pipi machen...Kindersprache, in die Waagerechte gehen... •4. verhüllend (euphemistisch): ums Leben kommen, Tüten kleben, einen Seitensprung machen, das älteste Gewerbe der Welt, Venuspriesterin, über den Jordan gehen •5. veraltend u. veraltet: Backfisch, Muhme (- Tante) •6. Papierdeutsch (gespreizt): aktenkundig, laut Gesetz... •7. übertrieben (hyperbolisch): neunmalklug...totlachen •8. abwertend (pejorativ): der Köter •9. Schimpfwort: Ochse, Aas, Esel... •10. ironisch: passen wie die Faust aufs Auge, da blieb kein Auge trocken... •11. exklusiv, bildungssprachlich • Phraseologismen - Idiome •der phraseologische Aspekt: •Phraseologismen: feste Wortgruppen: •Polylexikalität: mindestens zwei Lexeme: der blinde Passagier •Stabilität: jm die kalte Schulter zeigen - *Hand/*Nase •Lexikalisierung: in WB gespeichert •Idiomatizität: •Idiome - semantische Transformation: • jn an der Nase herumführen – „jn. verspotten“ •Anschaulichkeit, Bildlichkeit, Expressivität, Emotionalitaet •Bilder, Metaphern - in den sauern Apfel beissen - Übertragung • Phraseologismen als lexikalische Stilelemente •Kollokationen, FVG: in Betrieb setzen, Fragen stellen, Zähne putzen •kommunikative Formeln: Guten Tag, Ach du grüne Neune! •Vergleiche: gesund wie ein Fisch •Paarformeln: klipp und klar, Alliteration, Endreim: in Hülle und Fülle •Sprichwörter (Paroemiologie): Mikrotexte: Übung macht den Meister. •Zitate, Aphorismen, geflügelte Worte: Veni, vidi, vici •Anspielungen auf Literatur, Filme, Werbung... • Beispiel 2: Ingo Schulze: Adam und Evelyn •Ingo Schulze: •geboren 1962 in Dresden •Dresdener Kreuzschule, Abitur 1981 •Grundwehrdienst bei der NVA bis 1983 •Studium der Klassischen Philologie (Alt-Griechisch, Latein) • und Germanistik in Jena •1988 Schauspieldramaturg am Landestheater in Altenburg •Arbeit als Journalist •seit 1993 – freier Schriftsteller in Berlin •Roman „Adam und Evelyn“ – erzählt von den letzten Monaten der DDR (Sommer 1989 bis 1990) •Liebesgeschichte von Adam und Evelyn – Anspielung auf die biblische Geschichte Beispiel 2: Ingo Schulze: Adam und Evelyn •Übersetzung: Tomáš Dimter (geb. 1974) •Dialoge •„moderne“ Sprache, Alltagssprache, Jugendsprache •Stilschichten: umg., salopp, vulgär •Stilfärbungen •umg. Idiomatik, kommunikative Formeln/Floskeln u.a. Phraseme • Beispiele: •1. „Wenn sie mir schon im August Urlaub geben, muss ich den nehmen. - Die spinnt wohl. Wir fahren, wann wir wollen.“ (Seite 13) •„Jestli mi dají dovolenou v srpnu, musím si ji vzít. - To se snad pomátla, ne? • Pojedeme, až se nám bude chtít.“ (Seite 11) •Kommentar: Das deutsche Verb „spinnen“ hat Dimter als „pomátnout se“ übersetzt. Man kann es noch mit anderen Wörtern übersetzen, zum Beispiel: zbláznit se, zhloupnout. Der Ausdruck ist übertrieben, hyperbolisch. Im deutschen Originalsatz handelt es sich um eine Konstatierung. In der tschechischen Übersetzung hat der Übersetzter den Satz als eine rhetorische Frage geäußert. Esgelang ihm diesen Ausdruck ins Tschechische gut zu übersetzen. •2. „Dann ist der August so gut wie rum.“ (Seite 14) •„Jenže to už bude srpen stejně v háji.“ (Seite 12) •Kommentar: Der Ausdruck ist umgangssprachlich. Der tschechische Satz benutzt • zur Äußerung den Phraseologismus – „být v háji.“ In diesem Fall bedeutet der Satz, • dass August zu Ende ist. Das Phrasem hat auch mehrere Bedeutungen. Man benutzt es • auch, wenn etwas schlecht endet, wenn etwas anders gelingt, als man erwartet • oder will. Auch in diesem Beispiel gelang es den Ausdruck sehr geschickt und gut zu • übersetzen. Beispiele •3. „Die haben alle keine Ahnung von Schuhen, die kommen immer mit solchen • Tretern, das verschandelt alles, für ne halbe Minute …“ (Seite 15) •„Ty ženský nemají o botách ani páru, přijdou si vždycky v nějakejch škrpálech a •všechno tím zkazí, a kvůli půl minutě …“ (Seite 12) •Phrasem: keine Ahnung von etwas haben – nemít o něčem ani páru •Treter - škrpály •Kommentar: Das deutsche Phrasem „keine Ahnung von etwas haben“ hat der •Übersetzer ins Teschechische als „nemít o něčem ani páru“ übersetzt. Es handelt sich •um ein Idiom, das umgangssprachlich-salopp ist. Man kann es auch als „nemít o •něčem ponětí“ übersetzen. Die Bedeutung ist: inkompetent sein, etwas nicht wissen, •nichts verstehen. •Unter dem Ausdruck „Treter“ versteht man die Schuhe zu rennen. Das tschechische •Äquivalent „škrpály“ bezeichnet alte, unmoderne Schuhe. Beide Ausdrücke äußern •Schuhe, die nicht zum Kleid passen. Dieser Ausdruck ist umgangssprachlich-salopp, •expressiv, er wird in der Alltagskommunikation verwendet. Die Übersetzung ist •treffend. Beispiele • •4. •Sobald unser Schlitten da ist, geht´s los. (Seite 15) •Jen co dostaneme náš bourák, vyrazíme. (Seite 13) • •5. •„Schweineteuer das Zeug, sogar im Westen, aber das spürst du gar nicht auf der Haut, so fein ist das.“ (Seite 16) •„To muselo stát balík i na Západě, ale na kůži to vůbec necítíš, tak je to jemný.“ (Seite 13) Beispiele •6. „Willst du Birne oder Apfel?“ … „Ist doch egal.“ (Seite 16) •„Chceš hrušky, nebo jablka?“ … „To je fuk.“ (Seite 14) •7. Sie will einfach nur mal ne schicke Klamotte. (Seite 18) •Jen chce občas pěkný hadry. (Seite 15) •8. „Ich müsste dir jedes Mal einen Strauß Rosen schenken!“ (Seite 21) •„Měla bych Ti pokaždé dát pugét růží!“ •9.„Was soll der Quatsch?“, sagte Adam. (Seite 22) •„Co to máš za řeči?“, řekl Adam. (Seite 18) •10. „Kannst du den Stinkestumpen nicht mal wegtun. Du kriegst noch Lungenkrebs.“ (Seite 20) •„Nemohl bys tu smradlavou věc aspoň jednou odložit?! Ještě dostaneš rakovinu • plic.“ (Seite 17) •11. „Ich versuche hier nur wegzukommen, bevor der große Hammer fällt.“ (Seite 29) •„Jen se snažím odsud odejít, než mi to docvakne.“ (Seite 24) Beispiele •12. „Macht dich üppiges Fleisch an?“ (Seite 29) •„Přitahujou Tě bujný tvary?“ (Seite 24) •13. „Ich hatte immer gehofft, dass ich davon nichts mitkriegen muss, dass ich nicht •gezwungen werde, ernsthaft darüber nachzudenken, wie das bei euch abläuft, wenn •deine Geschöpfe Seidenblusen auf nackter Haut tragen oder diese monströsen •Dekolletés, die Ärsche, die du ihnen besser verkleinerst als jeder Chirurg …“ (Seite 30) •„Vždycky jsem doufala, že se o tom nikdy nedozvím, že nikdy nebudu nucena vážně •přemýšlet o tom, jak to s váma je, když tvoje ženské výtvory nosí hedvábné halenky na •holém těle nebo ty obrovské výstřihy, prdele jim umíš zmenšovat líp než kterýkoli •chirurg.“ (Seite 24) •14. So wie der dich angebaggert hat, du hast selbst gesagt ... (Seite 31) •To je ten, co Tě balil, že jo, sama jsi to říkala … (Seite 26) •15. Grün und blau ist Kasper seine Frau. (Seite 32) •Zelená modrá, pro blázna dobrá. (Seite 26) Beispiele •16. „Sie hat verlangt, dass ich bis zum Schichtende arbeite und morgen auch noch, da hab ich gekündigt, aus und Schluss.“ (Seite 31) •„Ona chtěla, abych dělala do konce směny a ještě zítra, tak jsem dala výpověd, hotovo, šlus.“ (Seite 26) •17. Doch die Vorstellung, irgendwann wieder aufstehen zu müssen, hielt ihn auf den Beinen. (Seite 33) •Jenže představa, že stejně zase bude muset někdy vstát, ho udržela na nohou. •18. Na, ist das Leben noch frisch? (Seite 34) •Tak jak, všechno klape? (Seite 29) •19. Evelyn stieß einen hohen Laut aus. „Das geht dich einen Dreck an! (Seite 46) •„Do toho ti je kulový!“ vyjela na něj Evelyn. (Seite 38) •20. „Wie man´s macht, macht man´s verkehr“ sagte Adam, setzte sich Evelyns •Hut auf, griff nach Evelyns Sporttasche, die federleicht war, und verstaute sie •hinter dem Fahrersitz. (Seite 54) •„Děj se vůle boží,“ řekl Adam, posadil si Evelynin slamák na hlavu, hmátl po její •sportovní tašce, která byla lehounká jako pírko, a nacpal ji za sedadlo řidiče. •(Seite45) Beispiele •21. „Ich hab ein Kostüm entworfen. Und bei der Hitze … Evi ist völlig durchgedreht.“ (Seite 54) •„Navrhoval jsem kostým. A v tom vedru … Evelyn úplně přeskočilo.“ (Seite 45) •22. Adam zuckte mit den Schultern. „Nicht dran denken. Die sind wie Tiere. Die •riechen deine Angst, für Angst haben die nen echten Riecher.“ „Scharfe •Hunde, was?“, fragte Michael. (Seite 54) •Adam pokrčil rameny. „Na to se nesmí myslet. Oni jsou jako zvířata. Cítí tvůj •strach, na strach mají fakt čuch.“ „Ostrý psi, že jo?“, zeptal se Michael. (Seite 45) •23. „Aus der Deutschen Demokratischen Republik. Sie haben Michael rausgefischt.“ „Schweine, Schweine, Schweine!“ rief Simone. (Seite 59) •„Přijel jsem z Německé demokratické republiky. Michaela vyhmátli.“ „Svině, svině, •svině!“ křičela Simona. (Seite 49) •24. „Haben sie dich auf uns gehetzt, Adam?!“ Simone trat zwischen ihn und Evelyn. •„Ist das dein Auftrag?“ (Seite 60) •„Nasadili Tě na nás, Adame?!“ Simona se postavila mezi něho a Evelyn. „Dostal •jsi úkol?“ (Seite 50) Beispiele •25. „Ich auch“, sagte Katja und beugte sich zu ihm hinüber, um in den Rückspiegel zu sehen. „Oh Gott, gespenstisch!“ (Seite 71) •„Já taky“, řekla Káťa a naklonila se k němu, aby se prohlédla ve zpětném zrcátku. •„Proboha, jak strašidlo!“ (Seite 59) •26. „Wollen wir nicht du sagen?“ „Von mir aus.“ (Seite 74) •„Nebudeme si tykat?“ „Pro mě za mě“ (Seite 61) •27. „Geile Karre“, sagte jemand hinter ihm. (Seite 74) •„Parádní kára,“ řekl někdo za ním. (Seite 62) •28. „Du willst abhauen“, sagte er. (Seite 75) •„Chceš se zdekovat,“ řekl. (Seite 62) •29. „Egal. Ich verstehe ja, dass du mir das nicht gleich auf die Nase binden •wolltest. Aber was sind das für Typen? Was hast du denen erzählt?“ (Seite 75) •„Mně je to fuk. Já chápu, že mi to nechceš hnedka všechno vyslepičit. Ale co •jsou zač ti chlápci? Cos jim navykládala?“ (Seite 63) •30. „Was glaubst du, warum die alle hier sind? Die haben nur Schiss vor der Donau.“ •(Seite 77) •„Co si myslíš, proč jsou všichni tady? Jsou podělaný z Dunaje.“ (Seite 64) 3. Elfriede Jelinek • •Leben und Werk: • •In ihren Werken untersucht Elfriede Jelinek, wie die vorherrschende kapitalistische Lebensauffassung das Verhalten prägt. Sie setzt sich für die unterprivilegierten Schichten ein und versucht, das Bewusstsein der Benachteiligten zu verändern, ihnen die Augen zu öffnen für die Manipulation, der sie ausgesetzt sind. Die Unterdrückung der Frau betrachtet sie als Teil dieses größeren Zusammenhangs. Ihre provokante Kritik macht sie vor allem am Beispiel der österreichischen Gesellschaft fest und verbot aus Protest gegen die politischen Verhältnisse sogar einige Zeit die Aufführung ihrer Stücke in Österreich. • •Elfriede Jelinek ist virtuos, so virtuos, dass die schwedische Akademie bei ihr zurecht den "musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen" lobt. Sie beherrscht die Sprache in all ihren Registern, sie kann tückisch und grob, zart und feierlich zugleich sein [...] Aber virtuos kann man auch mit Ressentiments umgeben, mit unbegründeten Vorwürfen und verfehlten Urteilen. Zur Musikalität von Elfriede Jelinek gehört der freihändige Umgang mit der Nervensäge, dem Nebelhorn und der Matschpauke. Zusammen bilden sie ein kakophones Meisterorchester [...] (Thomas Steinfeld über Elfriede Jelineks Prosa, Süddeutsche Zeitung, 8. Oktober 2004) Elfriede Jelinek •Die Sprachflächenstücke der Jelinek, in denen mit zuweilen harten Schnitten Fragmente aneinander montiert werden, sind gebaut wie Musikstücke. Sie sind Kompositionen ohne Musik, aber mit Dissonanzen, mit Harmonien, mit Leitmotiven und strahlenden Akkorden. Es gibt neben dem Solo das Duett und den Chor [...] Die Collage als bewusst geformtes literarisches Konstrukt [...] Wenn Elfriede Jelinek nicht zuerst eine Figur erfindet, der sie dann beim Schreiben Gedanken, Gefühle, Vorurteile, Kämpferattitüden zuordnet, sondern genau gegensätzlich arbeitet, also über die Sprache eine Figur schafft, dann ist die Jelinek groß. Dann gelingt es ihr, ihren Zorn, ihren Ekel, ihre Kritik in eine musikalische Sprachform zu bringen [...] das Sprechen sucht [dann] eine Hülle [...] (C. Bernd Sucher, a. a. O.) • Elfriede Jelinek •Divadelní hry: •Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützender Gesellschaften (Co se stalo poté, co Nora opustila manžela aneb Opory společností) 1977 •Clara S. Eine musikalische Tragödie (Klára S. Hudební tregédie) 1981 • Burghteater 1985 (premiéra v Bonnu) •Krankheit oder Moderne Frauen (Nemoc aneb Moderní ženy) 1987 •Wolken. Heim (Domov. Oblaka) 1988 •Totenauberg 1992 •Raststätte oder Sie machens alle (Motorest aneb Dělají to všichni) 1994 •Stecken, Staub und Stangl (Berla, hůl a tyčka) 1996 •Ein Sportstück (Sportovní hra) 1998 •Eine kleine Trilogie des Todes (Malá trilogie smrti) 2000 • Elfriede Jelinek •Prosa: •bukolit. ein hörroman (bukolit. Román k poslechu) 1968 •wir sind lockwögel, baby! (jsme volavky, baby!) 1970 •Michael: Ein Jugendbuch für die Infantilgesellschaft (Michael: Mládežnická kniha pro infantilní společnost 1972 •Die Liebhaberinnen (Milovnice) 1975 •Die Ausgesperrten (Vyvrhelové) 1980, přel. Jitka Jílková, Mladá fronta 2010 •Die Klavierspielerin (Pianistka) 1983 •Lust (Slast) 1989 •Oh wildnis, oh Schutz vor ihr (Ó divočino, ó ochrano před ní) 1985 •Kinder, der Toten (Děti mrtvých) 1995 •Gier (Lačnost) 2000 • Elfriede Jelinek •Ožehavá témata v dílech Elfriede Jelinekové[editovat | editovat zdroj] •Zlom v její literární kariéře přišel roku 1975 s románem Die Liebhaberinnen, marxisticko-feministickou karikaturou vlasteneckých románů, kterou se uzavřela raná tvorba Elfriede. Hrdinkami románu jsou měšťácká Brigitta a vesnická Pavla. Obě se chtějí vdát a mít děti, mít hezký domov, na což potřebují muže. Brigittě se povede získat si Heinze, snaží se otěhotnět, aby ho polapila. Stane se paničkou. Pavla otěhotní a snaží se ulovit Ericha, otce svého dítěte. Nakonec se jí to povede, ale skončí špatně. Erich pije, Paula vydělává na rodinný rozpočet prostitucí, odeberou jí děti, přijde o manžela. Nakonec skončí v továrně na šití podprsenek - tam, kde začínala Brigitta. Tento román je kritikou ženského způsobu myšlení, které sleduje jen svoje ekonomické zájmy (mít dům, muže a děti). •V roce 1983 vyvolala Jelineková uvedením hry Burgtheater doslova skandál. Drama se zabývá neochotou vypořádat se s nacistickou minulostí v Rakousku. •Ve stejném roce vychází její nejvíce autobiografický román Pianistka (Die Klavierspielerin), který byl v roce 2001 zfilmován. Elfriede se v něm vyrovnává se svojí minulostí, závislosti na matce. Její neschopnost citu vede k voyerismu, patologickým činům. Hlavní hrdinkou románu je přibližně čtyřicetiletá profesorka klavíru na konzervatoři, Erika Kohutová. Její otec zemřel v psychiatrické léčebně, mimo jiné i tato rodinná historie vede k tomu, že Erika stále žije osaměle se svou autoritářskou a hádavou matkou, na které je i přes jejich ambivalentní vztah závislá. Přes den vystupuje jako přísná profesorka, večer se však oddává svým perversním touhám jako návštěvy pornokina, sleduje soulože párů skrytá v anonymitě autokina, řeže se žiletkou na genitáliích atd. Do jejího života však vstoupí mladý student Klemmer, který se z počátku marně pokouší navázat s Erikou vztah. Ačkoli se Erika brání citovému sblížení, postupně k němu dochází a po jejich prvním intimním kontaktu (na školních záchodech, kde Klemmera Erika ponižuje) se Klemmerovi vyznává ze své touhy být ponížena, zbita a znásilněna. Klemmer je zděšen, brání se a od Eriky se odvrací, považuje ji za nemocnou, zvrácenou. Vztah mezi nimi vyvrcholí, když Eriku jedné noci u ní doma agresivně napadne, potupí ji ("Nevystavuj to svý nevábný tělo…") a následně znásilní. Román Pianistka je kritikou civilizovaného průměrného měšťáckého života, ve kterém je žena svázána svým okolím a představou o úspěšném životě, což výsledně deformuje prožívání lásky, sexu, obecně mezilidských vztahů. • Elfriede Jelinek •Po jeho vydání v Rakousku byl některými kritiky označen za pornografii. Elfriede k tomu v rozhovoru na Festivalu spisovatelů Praha 2009 uvedla: " Tento román je všechno, jen ne pornografický. Pornografie sugeruje touhu všude a v každé chvíli. Román dokazuje, že to neexistuje, že se jedná o pojatý manévr, tak aby ženy zůstaly k dispozici, neboť jsou především ony předmětem pornografie, a muži se na ně dívají a svým pohledem můžou proniknout do jejich těl. Jsem zvyklá, že jsem špatně pochopena. A pak mě viní za to, že mým způsobem psaním jen zkouším analyzovat. To co říkám má určité sdělení. Ale toto sdělení nikoho nezajímá." •I v dalších dílech se objevuje sveřepý a ostrý boj proti klišé, která produkuje zábavní průmysl a která prosakují do lidského vědomí, staví se proti nespravedlnosti, podmaňování a utiskování žen. Takovým výjimečným dílem je i kontroverzní bestseller Lust (Lačnost), ve kterém se Jelineková vypořádává s feministickou debatou o pornografii v osmdesátých letech. Tento román byl pokusem Jelinekové napsat ženskou pornografii, jehož výsledkem je anti-porno. Snažila se najít ženský jazyk pro obscenitu, což se ve výsledku příliš nezdařilo. Nejen kvůli tomu, že manželský sex zde byl popsán jako nejodpornější pod sluncem, což odradilo dost čtenářů a čtenářek. •Jelineková se ve svých dílech zabývá postavením žen ve společnosti, ženskou sexualitou, zvrácenou sexualitou, nerovnoprávným vztahem muže a ženy, ale třeba i problémy politickými, např. neschopností Rakouska přiznat vlastní minulost (např. díla Burgtheater a Das Lebewohl). V 80. letech, konkrétně v r. 86 otevřeně vystoupila proti prezidentovi Kurtovi Waldheimovi, (kvůli jeho klérofašistickým postojům), který měl zahajovat “štýrský podzim”. Napsala protestní dopis a v r. 1987 stála u zrodu iniciativy umělců, kteří požadovali odstoupení prezidenta. • Gier (Lačnost) 2000 překlad Jitka Jílková •Kontrastive Analyse: DA Bc. Kateřina Čermáková •Phraseologismen/Idiome, Vergleiche und Metaphern bzw. andere Stilfguren •1. D: Alles was recht ist, aber manchen ist es nicht gegeben, Lustigwandler zu sein, obwohl die Schneeglöckchen, jawohl, wir haben derzeit Frühling und freuen uns darüber, ihre kleinen Baggerkrallen dem Boden entgegenstrecken, als wollten sie den Boden aufnehmen, statt daß es ihnen früher oder später unter einer Schuhsohle so ergeht. (S. 13) - Metapher •Tsch: Každému, co jeho jest, ale někomu není prostě dáno umět ihned přepnout do vesela, i když sněženky, no ano, teď máme jaro a velice nás to těší, vztahují své maličké hrabavé pařátky vstříc půdě, jako by ji chtěla vstřebat, místo aby se jim totéž dřív nebo později přihodilo pod nějakou podrážkou. (S. 19) Gier (Lačnost) •2. Idiome: •D: Sein Sohn ist jetzt schon so eifrig am Raffen wie der Vater, und er ginge über Leichen, wenn die Leute nicht vorher freiwillig sterben würden, manchmal allerdings recht spät. (S. 21) •Tsch: Jeho syn už teď hrabe se stejnou vervou jako otec a šel by přes mrtvoly, kdyby lidi dobrovolně neumírali předem, ačkoli někdy dost pozdě. (S. 24) Gier (Lačnost) •3. •D: Und auch Sohn Ernst, der Kronprinz, hat der Bank, die körperlich ohnehin zu Üppigkeit neigt, weil sie so gern die Verzugszinsen von fremden Christbäumen, die, trügerisch, nur eine Woche brannten, abräumt und sie dann frisst, etwas zum Nachtrinken dazu gebracht: Die Bank kann es schlucken oder auch nicht. (S. 28) •Tsch: A také syn Ernst, korunní princ, donesl bance, která má tak jako tak tělesné sklony k rozmařilosti a bujným tvarům, protože tak ráda sklízí a požírá úroky z prodlení za cizí vánoční stromky, které šalebně svítily jen jediný týden, něco k zapití: Banka ať to spolkne nebo taky ne. (S. 29) Gier (Lačnost) •Kommentar: Hier handelt sich um die okkasionelle Metapher. Ich finde die Übersetzung der Autorin ausgezeichnet. Der deutsche Ausdruck weist starke Expressivität auf und die Autorin hat den Sinn behalten. Das ganze Prozess wurde treffend beschrieben: „Ernst bringt das Geld, aber nicht eine große Menge = Nachtrinken“, „die Bank frisst die Verzugszinsen = die Bank fordert kompromisslos von den Menschen das Geld für die Verzugszinsen“, „fremde Christbäume, die, trügerisch, nur eine Woche brannten = viele Menschen haben sich einen Kredit für die Weihnachtsgeschenke genommen“. Gier (Lačnost) •4. •D: Diese beiden Männer, Vater und Sohn Janisch, insgesamt eigentlich den besten Eindruck machend, da kann ich nichts sagen, einer als Gendarm, der andre als Dompteur von Telefonleitungen, zu denen man an die Spitze hoher Maste emporspechten muß, haben eine schöne Lebensmethode gefunden, damit sich ihnen das Eigentum seufzend zu Füßen legt wie ein müder Hund. (S. 33) •Tsch: Oba tito mužové, otec a syn Janischovi, kteří dohromady vlastně působí tím nejlepším dojmem, o tom není sporu, jeden jako četník, druhý jako krotitel telefonních vedení, k nimž se musíte vyšplhat až na špici vysokého sloupu jako datel, vynašli krásnou životní metodu, aby se jim vlastnictví s povzdechem pokládalo k nohám jako unavený pes. (S. 33) Gier (Lačnost) •5. •D: Zärtlich wie ein Hypnotiseur muß man den Frauen die Hand in den Nacken oder auf den Hals legen, schon werfen sie die Köpfe zurück wie Pferde, blecken das Gebiß und werden so feucht, dass ihnen die Gischt aus allen Löchern sprüht. (S. 70) 62 •Tsch: Něžně jako hypnotizér musíte těm ženám položit ruku do týla nebo na krk, a už zaklánějí hlavu jako koně, cení chrupy a vlhnou tak, že jim pěna prýští všemi otvory. (S. 59) Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaften (Co se stalo poté, co Nora opustila manžela aneb Opory společností) 1977 •Übersetzung von Jitka Jílková •Anspielung auf Henrik Ibsen •1) •dt. „Ich wollte, ich könnte wenigstens die Arbeit für meine Kinder endlich beenden!“ (S. 10) •tsch. „Já bych chtěla, abych aspoň tu práci pro děti měla konečně z krku.“ (S. 11) •2) • dt. „Wir Frauen sind zur Erwerbsarbeit gezwungen, wir dürfen kein Kindchen hegen und pflegen.“ (S. 11) •tsch. „My ženy jsme nuceny být výdělečně činné a nemůžeme si chovat a hýčkat děťátka.“ (S. 12)