D E R R I C H T I G E A N F A N G Die Fahrt nach Budweis verlief ziemlich schnell. Es wurde viel geplaudert und auch gesungen. Ja, das ist die Idee, nach der sie heimlich noch gesucht hatte! Am Anfang und am Ende der Vorstellung könnte man singen! Werden es die Kinder aufnehmen? Soll sie es überhaupt vorschlagen? Vielleicht eher als Witz Angenehm überrascht wurde sie, das musste sie bekennen, so viel Begeisterung für diese Idee hätte sie nie erwartet. Dann abgemacht! Mit diesem Eifer wird man es sicher schaffen! Oder mindestens glücklich überleben... Endlich war Freitag. Der Tag der Vorstellung. Leas Kopf ist beinahe geplatzt. So eine Last der Verantwortung hat sie noch nie gespürt! Schnell ins Theater und noch einmal proben! Man muss noch das Singen üben! Und noch jemand für /zu die /der Beleuchtung! Die Spannung war überall. In jedem Wort, das Lea sagte, in jeder ihrer Bewegung, in jedem ihrem Gedanken, in ihrem Atem. Auch die Studenten waren sehr gespannt. Riesige Freude und Glücksgefühle lösten die Sorgen erst nach der Aufführung ab. Jetzt waren alle endlich glücklich. Und konnten feiern. Die Feier dauerte bis zum Morgen. Der Gruppe ging es eigentlich um nichts, obwohl sie diese Vorstellung für wichtiger hielt als die Brünner... aber Lea wusste, dass sie von Brünn mehr erwartet. Jedoch darf niemand an ihr etwas erkennen. Sie und Adam, über sie könnte man bald einen Krimifilm drehen. Natürlich nur dann, wenn der Adam wirklich was erreicht. Sie ist aber eine -- den Erfolg würde sie natürlich tragen wollen und im umgekehrten Fall würde sie "der Adam war´s" sagen. Eigentlich ist es gut so, dass sie es geschafft haben, niemandem davon ein einziges Wort mitzuteilen. Nur Klara weiß, aber ohne die hätte die Gruppe mit Handke oder Dürrenmatt die ganze Zeit verbracht. Und bekamen sie nicht die meisten Pluspunkte für Originalität?? In dieser Beurteilungskategorie waren sie souveräne Sieger! Und was für einen Sieg wird es in Brünn sein! Sie muss dem Vladimir gleich sagen, sie waren total erfolgreich, er kann ihr dann, natürlich nichts ahnend, seine Anwesenheit nicht absagen... Nach der erfolgreichen Premiere war Lea schon viel ruhiger. Sie wusste, dass es auch in Brünn klappt. Angst hatte sie nur, ob man alle Eintrittskarten verkauft, um die Miete in dem Theater bezahlen zu können. Auch das klappte! Hauptsächlich dank Ilona und Daniel. Diesmal gab es während der ->VORSTELLUNG nur ein paar technische Probleme. Der Techniker vergaß einmal, das Licht auszumachen. Lea saß in der ersten Reihe. Alle waren stumm, denn die Szene war schon am Ende. Aber die Reflektoren schienen immer weiter. Und da plötzlich konnte man Leas Stimme hören, wie sie ruft: "Jetzt sollte das Licht aus....." Bis auf dieses kleine Problem klappte alles. Es kamen viele Germanistikstudenten und -- was die Lea und ihre Kinder sehr gefreute -- auch die Dozenten und Assistenten. Und der Vladimír ist auch gekommen. Sicher hat er dabei an den sagenumwobenen Mustersatz gedacht, der den Lehrern zur Hand steht, wenn sie den Schülern das Plusquamperfekt erklären: Hätte ich es gewusst, wäre ich sicher nicht gekommen. EINE DER SCHWIERIGSTEN not