O S K A R K O K O S C H K A Oskar Kokoschka überwachte den Wohnraum mithilfe eines seiner Gemälden, eines Portraits von Alma Mahler, das eigentlich 'nur' eine ältere Vorstudie war. Die Politur der Möbel schimmerte Unter Oskars und Almas Aufsicht sanft im Lampenlicht. Die hellgelben Kissenbezüge der Couch waren makellos glatt. Vladimir zündete sich eine Zigarette an. Auf dem Tisch neben ihm lag die Zeitung. Im Innenteil auf der Klatschspalte lächelte ihm sein Foto entgegen. Im Artikel wurde geschrieben, er sei eine Hoffnung der modernen Wissenschaft. Weiter wurde berichtet, dass seine Familie zur kommunistischen Highsociety gehört habe und dass sie die kostbare Villa unter verdächtigen Umständen erworben habe. Die vagen Angaben waren nicht gefährlich, aber Vladimír wurde beunruhigt. Er warf die Zeitung in den Abfallkorb. Auf seiner Stirn und am Nacken spürte er kalten Schweiß. Er hatte keine Lust daran zu denken. Aber die Gedanken ließen sich nicht wegschieben. Das Telefon klingelte. "Hallo?" Plötzlich war jeder Nerv in ihm gespannt. Am anderen Ende der Leitung hörte er jemanden atmen. "Hallo, wer ist dort? Hallo...?" Er wusste nicht, weshalb er auf einmal Angst hatte und wovor. Und dann flüsterte eine weiche Stimme in den Hörer: "Ich weiß, dass du den armen Vojtěch umgebracht hast und ich weiß warum." Vladimír öffnete die oberste Schublade eines kleinen hölzernen Tischleins und schüttete aus einem Fläschchen eine Tablette in seine Hand. Nachdem er die Tablette mit etwas Wasser geschluckt hatte, dachte er verbittert daran, wer ihn erpressen wolle und was ihm das Leben in den nächsten Tagen bringe. Es muss ->KLARA gewesen sein, jene verfluchte Jungfer mit ihrem heimtückischen Gesicht, mit ihren unmöglichen Manieren. Das wirst du mir büßen, du alte Hexe! DIE VILLAnot -lr-