S C H W AR Z E G E D A N K E N V O N V. Nachdem von Lea Abschied genommen hatte, schwirrten wilde Gedanken in seinem klugen Kopf herum, und er überlegte sich insgeheim, wie er Lea in seine gut durchdachten Pläne einbeziehen könnte: 'Also gefallen tut sie mir ja schon, die Kleine. Sie hat wirklich etwas Niedliches an sich, wenn sie so mit ihren Pausbäckchen lächelt und mit ihren Locken herumspielt. Sie ist vielleicht ein bisschen klein, aber ansonsten hat sie eine echt super Figur, die sie auch geschickt einzusetzen vermag. Wie verlegen sie doch geschaut hat, als ich mich ihr vorgestellt habe. Man konnte ihr förmlich ihre Unsicherheit ansehen, so überrascht sah sie aus, als sie merkte, dass ich mit ihr spreche. Sie hat ja fast gezittert vor Anspannung und Erregung. Lea heißt sie also und kommt aus Regensburg. Aus der Stadt also, in der ich meine berufliche Zukunft sehe und wo ich sie auch hinlenken werde. Also wenn das mal kein ungewöhnlicher Zufall ist! Aber was schadet mir schon ein wenig Glück in meiner derzeitigen Situation? Das kommt ja gerade wie gerufen! Wenn ich mich nicht vollkommen täusche, habe ich da in ihren Augen etwas gesehen, was mir doch sehr bekannt vorkommt. Sie hat mich ja förmlich mit ihren Blicken verschlungen. Aber sie denkt noch nicht wirklich, dass ich mich in sie verlieben würde und damit meine Zukunft auf's Spiel setzen werde. Nein, da hat sie sich wahrlich getäuscht. Wegen so einer dahergelaufenen Aushilfslektorin, die durchaus nicht von der Bettkante zu stoßen ist, werde ich doch bestimmt nicht unvorsichtig, und bringe sogar noch meine berufliche Laufbahn in Gefahr. Aber warum sollte ich Sie nicht ein wenig an der Nase herumführen, mich auf sie einlassen und wenigstens so tun, als ob ich was für sie empfinde. Und dann wird man schon sehen, wie sich die Sache weiter entwickelt. Womöglich kann ich sie ja in meine Pläne einbeziehen, um meine Ziele in Regensburg zu verwirklichen. Immerhin kennt sie sich ja dort sehr gut aus, und wenn ich es nur klug genug anstelle, kann sie mir bestimmt auch einige interessante Kontakte knüpfen. Das wäre so richtig nach meinem Geschmack! Ja, ich denke, sie wäre genau das Puzzleteil, das mir noch zum totalen Glück gefehlt hat. Außerdem könnte ich durch sie auch herausbekommen, was denn der alte Knacker Adam weiß und ob er überhaupt etwas gegen mich in der Hand hat. Sollte dem nämlich so sein, muss ich mir auch noch überlegen, wie ich ihn aus dem Verkehr ziehe, und das wird mit Sicherheit nicht so einfach wie bei dem kranken Vojtìch. Aber da wird mir schon irgendetwas einfallen, ich bin ja schließlich nicht auf den Kopf gefallen. Und genügend Zeit habe ich auch, denn bis jetzt kann mir keiner etwas nachweisen. Sollte der alte Adam gar keine Beweise haben und nur bluffen, dann habe ich sowieso gar nichts mehr zu befürchten und kann hier ganz in Ruhe meinen Abgang vorbereiten. Als Grund für meinen Abschied könnte ich ja dann angeben, dass es mir äußerst schwer fällt, meine Arbeit hier zu beenden, weil mich doch alles zu sehr an meinen alten und toten Lehrmeister erinnert, der für mich doch immer wie ein Vater gewesen ist. Dass das natürlich nicht so ganz der Wahrheit entspricht, weiß ja niemand außer mir, und das ist auch gut so. Also abgemacht. Ich werde mich auf Lea einlassen, um so in den Genuss der Vorteile zu kommen, die diese Beziehung für mich mit sich bringen sollte. Wenn sich allerdings der erwünschte Erfolg nicht einstellen sollte oder alles für meine Arbeit in Regensburg erledigt ist, werde ich mich wieder von ihr trennen, um mich voll und ganz auf mein neues Leben konzentrieren zu können. Der Weg von der Uni in ->DIE VILLA gab Vladimír genug Platz zum Nachdenken. DIE BLECHTROMMELnot -nt-