Die Präsentation Ein paar Stichworte zum Planen von Präsentationen. von Hildegard Knill Beim Vorbereiten einer Rede oder Präsentation ist es ähnlich wie beim Planen eines Nachtessens mit Freunden. Wie bei der Planung eines Menues, überlegen Sie welche Gäste erscheinen und was sie ihnen offerieren wollen. Nach dem Beantworten der Fragen: "Wer kommt?" "Was liebt der Gast?" gehts an die Materialbeschaffung: Menu Präsentation Mise en place Stichwortkarten, Folien, Hilfsmittel Amuse bouche Wie starte ich, wie wecke ich das Interesse der Anwesenden. Hauptgang Kernaussage Dessert Nachhaltiger Schluss Bei einer Präsentation oder einem Vortrag haben Sie mehr Kontrolle über das Geschehen als bei einem Interview oder bei einer Diskussion. Sie haben dadurch mehr Freiheit aber auch mehr Verantwortung. Lesen Sie mehr im Beitrag über zuhörerorientiertes Sprechen. Der Vortragende Checkliste: o Solide fachliche Vorbereitung. o Detailierte Vortragsnotizen, während des Vortrags jedoch Stichwortzettel. o Raumfrage klären (z.B. Grösse, audiovisuelle Mittel, Uhr). o Kleider überprüfen (z.B. Schnürsenkel, Unterhemd, Reissverschlüsse!) o Leibliches Wohl (frische Luft, Wasser während des Redens, bequeme Kleider, Licht). o Audiovisuelle Mittel vorher testen. o Flexiblen Zeitplan machen (Aufbau so, dass Teile bei Zeitmangel übersprungen werden können.) Zum Publikum Studien zeigten: auch wenn alle Zuhörer nach 5 Minuten noch voll dabei sind, ist nur noch ein Fünftel nach 30 Minuten aufmerksam. Nach 45 Minuten Vortrag kann ein Durchschnittszuschauer nur noch 20% des Gehörten wiedergeben. Audiovisuelle Mittel < tr> +--------------------------------------------------------------------+ | Mittel |Vorteile |Zu beachten | |--------------------+-----------------+-----------------------------| | |Funktioniert |Kreide vorhanden? Wandtafel | |Wandtafel |immer, ist im |sauber? Lappen/Schwamm? | | |Allgemeinen gross| | |--------------------+-----------------+-----------------------------| | | |Filzstifte können | | |Attraktive |austrocknen, Ersatzstifte, | |Whiteboard |Farben, kein |Whiteboards sind im | | |Kreidenstaub |allgemeinen zu klein, Gefahr | | | |für zu kleine Schrift. | |--------------------+-----------------+-----------------------------| | |Es kann leicht | | | |vorgezeichnet |Gefahr für zu kleine Schrift,| |Flipchart |werden, Blätter |Filzstifte können | | |sind nachher als |austrocknen, Ersatzstifte | | |Poster verwendbar| | |--------------------+-----------------+-----------------------------| | |Gut, wenn Objekte| | | |herumgeschoben |Genügend Magneten, | |Magnetboard |werden müssen |Magnetbuchstaben etc. bereit?| | |oder für | | | |Brainstorming | | |--------------------+-----------------+-----------------------------| | |Attraktive |Objekte nicht so einfach | |Filzbrett |Präsentationen |verschiebbar wie auf | | |möglich |Magnettafel | |--------------------+-----------------+-----------------------------| | | |Zu kleine Schrift auf | | |Zur Präsentation |Transparenten, nicht vor Bild| | |für vorbereitete |stehen oder zur | | |Grafiken oder |Projektionswand wenden, | |Overheadprojektor |Bilder, |Schärfe des Bildes, Folie | | |Funktioniert in |richtig plazieren. | | |grossen Räumen |Farbtransparente können teuer| | | |sein, Raumhelligkeit | | | |beachten. | |--------------------+-----------------+-----------------------------| | |Beste |Zuschauer sitzen im Dunkeln | |Diaprojektor |Bildqualität |(können nicht schreiben). | | |möglich | | |--------------------+-----------------+-----------------------------| | |Neben Computer |Band vorspulen, nicht als | |Videorecorder |einzige |billigen Zeitfüller | | |Alternative zum |verwenden, Bildschirm muss | | |Video? |gross genug sein. | |--------------------+-----------------+-----------------------------| | |Kombiniert |Gefahr für zu grosse Eile, | |Computer mit |Möglichkeiten von|technisch anfällig: | |Projektor |Video und Dia. |Computer/Projektor/Kabel | | | |kompatibel/vorhanden? | |--------------------+-----------------+-----------------------------| | | |Nicht in allerletzter Minute | | |Funktioniert |Kopien machen (z.B. | |Gedrucktes Material |immer, Zuhörer |Kopierapperat defekt). Kann | | |haben etwas in |teuer sein. Nicht vor Vortrag| | |der Hand |verteilen, Publikum | | | |liest/blättert sonst. | |--------------------+-----------------+-----------------------------| | | |Kann selbst bei | | | |professionellen | | |Nötig in sehr |Veranstaltungen nicht | |Tragbares Mikrophon |grossen Räumen. |funktionieren: Verstäker | | | |richtig eingestellt | | | |(Rückkopplung), Kleider | | | |können am Mikrophon rascheln.| +--------------------------------------------------------------------+ Redetechnik Stichwortliste zu den Redetechniken Kein Scheibenwischerblick. Mit Blickkontakt einer Person länger reden. Kein Ablesen. Dialogisch Partner wechseln. präsentieren Je nach Situation unterschiedlich laut reden. Beim Gebrauch einer Lautstärke Verstärkeranlage im Kammerton sprechen. Ohne Verstärker, entsprechend der Raumgrösse sprechen. Sprache dem Publikum Zum Beispiel bei Anwesenheit von anpassen Nicht-Deutschweizern Standardsprache verwenden. Eine kurze Pause vor dem Redebeginn ist ein Muss. - Pausen zwischen Pausentechnik Gedanken einschalten. Eine richtige Pausentechnik ist ein Markenzeichen des guten Redners. Eigenes Denken und Fühlen muss mit Identifikation der Aussage übereinstimmen. Präsentieren heisst immer Mitempfinden. Laut "Die Zeit" vom Mai 1996 fand der Psychologe Jon Driver, dass Menschen einander besser verstehen, wenn sie die Münder ihrer Gegenüber sehen. Das liegt erstaunlicherweise nicht etwa daran, dass die Zuhörer dem Redner von den Lippen ablesen. Vielmehr benutzt das Nervensystem einen Trick: Wenn die Eingangssignale zweier Sinnesorgane zusammenpassen, verstärken sie einander. Folglich kann das Publikum Sie besser hören, wenn es Sie deutlicher sieht.... Sorgen Sie als Veranstalter also dafür, dass jeder im Publikum freie Sicht auf den Redner hat. Setzen Sie in grossen Räumen Grossbildprojektionen ein. Und als Redner senken Sie den Blick nicht ständig nach unten ins Manuskript. Die Zuhörerinnen sollten Ihnen an den Lippen hängen - dafür müsssen Sie die Lippen aber auch zeigen. +--------------------------------------------------------------------+ |Schlussbemerkung: Auch eine perfekt vorbereitetete Präsentation kann| |zunichte gemacht werden, weil ein Detail nicht stimmt. Zurück zum | |Dinnervergleich: auch ein perfekt vorbereitetes Mahl kann mit zuviel| |Salz ungeniessbar gemacht werden. Es geschieht immer wieder, dass | |Präsentationen gut vorbereitet, jedoch durch eine Unachtsamkeit | |zerstört wurden. | +--------------------------------------------------------------------+