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@proceedings{1849097, author = {Göttlicher, Wilfried}, booktitle = {14. Forum junger Bildungshistoriker:innen (Kassel, in Präsenz)}, keywords = {Teachers, patterns of perception (Deutungsmuster), history of education}, language = {ger}, title = {Zur Deutung des Lehrberufs durch Lehrer und Lehrerinnen. Eine Geschichte berufsbezogener Deutungsmuster. Projektskizze}, year = {2021} }
TY - CONF ID - 1849097 AU - Göttlicher, Wilfried PY - 2021 TI - Zur Deutung des Lehrberufs durch Lehrer und Lehrerinnen. Eine Geschichte berufsbezogener Deutungsmuster. Projektskizze KW - Teachers, patterns of perception (Deutungsmuster), history of education N2 - Mit dem vorliegenden Papier möchte ich ein Forschungsprojekt in einem frühen Stadium zur Diskussion stellen. Das Ziel meines Vorhabens ist es, berufsbezogene Deutungsmuster und Rollenkonstruktionen bei Lehrern und Lehrerinnen in ihrem historischen Wandel zu untersuchen. Die Frage, um welche die hier gemeinten Deutungsmuster kreisen, ist simpel und folgenschwer zugleich: „Warum bin ich eigentlich Lehrer?“ – „Warum bin ich eigentlich Lehrerin?“. Es geht also primär nicht um Deutungsmuster in Bezug auf Probleme und Herausforderungen, die sich im konkreten Berufsalltag stellen (wie z.B. Umgang mit Unterrichtsstörungen, Austarieren von Nähe und Distanz im Verhältnis zu Lernenden usw.), obwohl solche Probleme natürlich in die hier zu bearbeitende Frage hineinspielen können. Im Fokus steht vielmehr die Frage, wie Lehrerinnen und Lehrer den eigenen Beruf insgesamt auffassten, und welche Bedeutung der Lehrberuf für sie im Hinblick auf die Konstruktion von Lebenssinn hatte. Wie der Sinnhorizont, der die Ebene des konkreten Handelns im Berufsalltag überwölbt, im Einzelnen konstruiert war, variierte und variiert zweifelsohne zwischen einzelnen Individuen. Derartige Deutungsmuster werden aber auch kommunikativ vermittelt und von Individuen im Sozialisationsprozess angeeignet, so dass man davon ausgehen kann, dass es Deutungsmuster gibt, die für eine Gesellschaft bzw. eine bestimmte soziale Gruppe innerhalb einer Gesellschaft in ihrer jeweiligen historischen Verfasstheit spezifisch sind. Deutungen in Bezug auf den Sinn des Berufs, die beruflichen Aufgaben und auf die Rolle des Berufes in der Gesellschaft standen in engem Zusammenhang mit dem beruflichen Engagement von Lehrerinnen und Lehrern. Bei beruflichem Engagement ist an unterschiedliche Aspekte zu denken. An erster Stelle ist wohl die konkrete Arbeit im Klassenzimmer, also das Unterrichtshandeln zu nennen. Auch wenn das der Ort ist, wo sich Lehrerhandeln zum überwiegenden Teil vollzieht, sollen im Zentrum dieses Projekts zwei andere Aspekte stehen, die näher an der Frage nach dem Zusammenhang Lehrberuf und Lebenssinn angesiedelt sind. Der erste betrifft die Möglichkeit, das eigene Tätigkeitsfeld nachhaltig und über das eigene Wirken im Unterricht hinaus zu verbessern: die Mitwirkungen an Schulreform bzw. Schulentwicklung. Der zweite betrifft die Frage, wie man den eigenen Wirkungskreis, also die Schule, zur Frage der Gestaltung gesellschaftlicher Verhältnisse insgesamt in Relation setzt, und lässt sich mit dem Schlagwort Schule und Politik überschreiben. Der historische Wandel solcher Deutungsmuster also soll im hier vorgestellten Projekt detaillierter untersucht werden: Welche Muster der Deutung des Verhältnisses zwischen Beruf und Lebenssinn lassen sich historisch ausmachen; welche Muster der Deutung der eigenen Berufsrolle und der sozialen Bedeutung des eigenen Berufes? Wie haben sich diese im Zeitverlauf verändert, wie hingen Veränderungen mit dem Wandel der sozialen Lage von Lehrerinnen und Lehrer einerseits, mit dem Wandel außerpädagogischer Diskurse anderseits zusammen und welche Wechselwirkungen bestanden zwischen solchen in der Sphäre des Ideellen zu verortenden Bildern und konkreten Haltungen in Bezug auf beruflichen Aufgaben? Der Zeitraum, auf den sich eine solche Fragestellung sinnvollerweise beziehen kann, beginnt mit der flächendeckenden Etablierung eines staatlich gesteuerten Schulwesens im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, mit der sich der Lehrberuf sowohl an höheren als auch an niederen Schulen als eigenständiger Beruf im modernen Sinn konstituierte, und erstreckt sich bis in die Gegenwart. Aus arbeitsökonomischen Erwägungen wird sich die Untersuchung auf die Verhältnisse in Deutschland und Österreich beschränken. ER -
GÖTTLICHER, Wilfried. Zur Deutung des Lehrberufs durch Lehrer und Lehrerinnen. Eine Geschichte berufsbezogener Deutungsmuster. Projektskizze. In \textit{14. Forum junger Bildungshistoriker:innen (Kassel, in Präsenz)}. 2021.
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