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Wortbildung der Eigennamen

Betrachten wir das Lexikon aus dem Blickwinkel, ob die Lexeme etwas Einmaliges oder Allgemeines bezeichnen, stellen wir fest, dass in jeder Sprache Gattungsnamen (Appellativa) und Eigennamen (Propria) zu unterscheiden sind. Bisher wurden hier nur Gattungsnamen behandelt. Mit Eigennamen befasst sich eine eigenständige linguistische Disziplin – die Onomastik.

Eigennamen werden grob in die folgenden Kategorien aufgeteilt:

Zwischen den Gattungs- und Eigennamen stehen Pflanzen- und Tierbezeichnungen.

Wichtig für Deutsch-Lerner und –Lernerinnen ist die Struktur des Namens zu entschlüsseln und dadurch auch die (Ursprungs-)Bedeutung zu erkennen, die (mögliche) Schreibweise zu beherrschen, sowie den richtigen Artikelgebrauch anzuwenden.

Der Aufbau (neueren) Eigennamen entspricht grundsätzlich den Wortbildungstypen in der (heutigen) Sprache. Daher finden wir unter den deutschen Eigennamen auch viele (erstarrte) Komposita:

Sieg-fried, Deutsch-land, Kauf-land

Während z. B. im Tschechischen Ableitungen vorherrschen:

Mil-an, Němec-ko, Brněn-ka

4.1 Personennamen (Anthroponyme)

Vornamen u. Familiennamen sind im Deutschen ohne Markierung des Geschlechts (jedoch früher und bis heute in der Umgangssprache: Heinzerin (Frau von Heinz)).

Komplexere Vornamen werden entweder zusammen (Karlheinz, Annamaria – eher seltener) oder mit Bindestrich (Karl-Heinz, Anna-Maria – viel häufiger) geschrieben.

Komplexere Familiennamen (meist Doppelnamen) werden fast immer mit Bindestrich geschrieben (Hannelore Veit-Fauqueux)

Das Geschlecht richtet sich nach dem natürlichen Geschlecht der bezeichneten Person:

(die) Huber (Helene), (der) Huber (Peter); (der/ die) Heike, Helge, Jean, Manu, Sigi, Robin...
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Aufgaben

  1. Wie würden Sie die Personen auf Tschechisch anreden? (anzeigen)




4.2 Landschaftsnamen (Toponyme)

Bezeichnungen von Ländern, Rieden, Flüssen, Bergen, Regionen (Toponyme im engeren Sinne, Hydronyme, Oronyme etc.), weiterhin auch Siedlungen, Straßen (Oikonyme) etc. werden unterschiedlich geschrieben, unterliegen kaum Rechtschreibreformen und „konservieren“ so die einzelnen Entwicklungsstadien der Sprache: Poysdorf = eigentlich Bayerndorf (Zusammenfall von b – p in der österreichischen Aussprache), Bernhardsthal (die Schreibung th (Thal, thun, Thor) wurde Ende des 19. Jh. abgeschafft (Ausnahme: Thron), Nußdorf (auch nach der Rechtschreibreform vom 2006 mit ß)

Strukturmäßig gibt es mehr Möglichkeiten, aus welchen Elementen der Name besteht: Proprium (Wien), Kombination von mehreren Eigennamen (Rudolfsheim-Fünfhaus - Name des 15. Wiener Gemeindebezirks), Kombination vom Proprium und Appellativum (Wiener Neustadt) Kombination von mehreren Appellativen (Neubau – Name des 7. Bezirks in Wien)

Mögliche zweit- bzw. Letztkomponente der Toponyme:

-ing, -ingen: entspricht etwa dem tsch. –ice oder –ov („Siedlung/Besitztum von“, etwa wie -heim) Währing, Sigmaringen

-itz, -ow (aus dem slawischen –ice, -ow): Bannewitz, Koschütz, Güstrow

Weitere und „explizitere“ Komponenten sind:

-heim, -hof(en), -dorf, - stadt/(älteres) –stetten, -berg, -burg, -brück(en),- furt(h), -bad, -t(h)al, -wald u.a.

Die Zweit- bzw. Letztkomponente der Siedlungsnamen wird immer zusammen mit dem vorangehenden Teil geschrieben.

Der Artikelgebrauch (in der österreichischen Standardsprache) richtet sich nach dem appellativischen Teil:

Als die Familie ins Burgenland zog, …1;

Heute schneits nochmal ordentlich: Im Lungau kommen 20 Zentimeter dazu, im Pongau und im Pinzgau 40 und im Tennengau sogar ein halber Meter.2

Der 1971 in der Steiermark geborene Künstler ist seit drei Jahren in Zemendorf sesshaft.3

Die häufigsten Zweit- bzw. Letztkomponenten der Straßen- und Plätzenamen:

-Straße, -Gasse, -Platz, -Ring, -Gürtel, -Glacis, -Steg, -Weg , -Stiege, -Kai, -Berg, -Brücke, -Zeile, -Wiese, -Allee, -Hof u.a.

Die Zweit- bzw. Letztkomponente der Straßen- und Plätzenamen: werden mit dem vorangehenden Teil sowohl zusammen als auch von ihm getrennt geschrieben (Pressburger Straße, Marchfeldgasse).

„Seit 1981 ist die Schreibweise der Verkehrsflächen standardisiert. Mehrgliedrige Eigennamen und topographische Bezeichnungen werden durchkoppelt (Leopold-Figl-Gasse). Schon 1907 gab es erste Vereinheitlichungen (in Österreich –Bem. T.K.): Verkehrsflächen, die auf ‑er enden und nach Ländern oder Orten benannt werden, sind getrennt zu schreiben (Hütteldorfer Straße), ansonsten ist der Begriff –straße, ‑gasse bzw. –platz anzuhängen.“ (Autengruber: 1998, VIII)

Im Unterschied zum Tschechischen wird im Deutschen bei der Benennung der öffentlichen Flächen (Straßen, Plätze) fast immer der appellativische Teil hinzugefügt und in allen Kontexten gebraucht (Preßburger Straße – Vídeňská (ulice))

Der Artikelgebrauch richtet sich nach dem appellativischen Teil (bzw. nach dem Artikel des Ursprungswortes):

Um auf die Misere aufmerksam zu machen, hatten im Dezember Bauern zehn Tonnen Erdäpfel am Graben in Wien verschenkt.4

Gleich gegenüber der Station, auf der Roßauer Lände 21, Ecke Pramergasse 30, sticht ein frisch renovierter Gemeindebau ins Auge.5

Der Millennium Tower am Handelskai Das mit 202 Metern vierthöchste Gebäude Europas entsteht in Wien: Kommenden Februar beginnen die Erdarbeiten für den Millennium Tower am Handelskai in der Brigittenau, …6


4.3 Produktnamen (Chrematonyme)

Die Produktnamen, auch „Sachnamen“ sind eine sehr dynamische Gruppe, denn viele Produkte werden aus dem Umlauf gezogen (z. B. Strahler 70 – Mundwasser), durch neue ersetzt oder ergänzt (etwa Blendax oder Odol). Zu den Chrematonymen gehören neben den Produktnamen auch Firmennamen, Verkehrsmittelnamen (Zugsnamen, Schiffsnamen...), Buchtitel etc. Im Unterschied zu anderen Eigennamen werden sie ohne jegliche Reglementierung künstlich gebildet und geben so freien Platz allen Wortbildungsmöglichkeiten. Diese Freiheit drückt sich auch oft im alternativen Erscheinungsbild dieser Namen: profil (öst. Wochenmagazin wird immer klein geschrieben).

Im Deutschen werden viele Produktnamen durch Komposition gebildet:

Eismarillenknödel, Tempo-Tücher, Skoda-Wagen

Sehr häufig kommen aber auch Wortkreuzungen (Billa, Interspar) und Kürzungen (DM, DeReKo) vor.

Der Artikelgebrauch richtet sich nach der semantischen Gruppe, zu der das Produkt gehört:

der Fernet, der Becherovka, der Martini (alkoholische Getränke); die Titanic (Schiff); der Vindobona (Zug).

4.4 Übungen zum Kapitel "Eigennamen"


[1] Burgenländische Volkszeitung, 02.06.2011; „Ohrfeige war Ritual“. In DeReKo.

[2] Neue Kronen-Zeitung, 23.01.2000, S. 12. In: DeReKo.

[3] Burgenländische Volkszeitung, 06.01.2011; Helmut Parthl stellt aus. In DeReKo.

[4] Salzburger Nachrichten, 22.08.1997, Ressort: Wirtschaft. In DeReKo.

[5] dasrotewien.at: Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie: http://www.dasrotewien.at/von-der-rossauer-laende-zum-waehringer-park.html

[6] Salzburger Nachrichten, 24.10.1996; Der Millennium Tower am Handelskai. In DeReKo.

Mgr. Tomáš Káňa, Ph.D. |
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